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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 05.12.2017: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/12/05/gott-statt-idee/

Gott statt Idee - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 5. Dezember 2017

Gott ist unser Ziel – nicht unsere Idee von einem Lieblingsgott.

Darum muss Gott in das Leben des Menschen treten,

sich ihm allen Widerständen zum Trotz zu erkennen geben.

Lieblingsideen von Gott sind hartnäckig.

Welchen Weg muss Gott bei mir gehen, um sich durchzusetzen?

Ein Leben als Christ ist auch aus dieser Perspektive gesehen spannend.

 

Diskussionsfaden
1 Kommentar

 

Holger Gronwaldt
5. Dezember 2017 um 10:37 Uhr

Darum muss Gott in das Leben des Menschen treten,
sich ihm allen Widerständen zum Trotz zu erkennen geben.

Die „Erkenntnis“ eines Gottes findet praktisch in allen Religionen und deren Sekten statt, wobei jeweils ein sehr spezifischer Gott – in Abhängigkeit von der jeweiligen Religion – „erkannt“ wird. Allerdings findet dieser „Kontakt“ im Katholizismus in aller Regel nicht direkt, sondern mittels „Heiliger“ und vorzugsweise der „Jungfrau“ Maria statt.

Man kann also sagen, dass ein „Gotteskontakt“ alle Merkmale einer sich selbst erfüllenden Prophzeihung hat: was man sich herbeisehnt, wird subjektiv wahr, während objektiv nichts entsprechendes feststellbar ist. Die Hirnforschung hat z. B. herausgefunden, dass Engelserscheinungen (in anderen Religionen wohl „Geister“) dann auftreten, wenn bestimmte Bereiche des Gehirns gestört sind, z. B. durch leichte Blutgerinsel, die aber zu keinen bleibenden Schäden führen.

Lieblingsideen von Gott sind hartnäckig.

So ist es!

Welchen Weg muss Gott bei mir gehen, um sich durchzusetzen?

Ist es nicht ein wenig arrogant, sich vorzustellen, dass ein angenommener Schöpfer unseres gigantischen Universums sich um die Belange einzelner Menschen kümmert? Zumal dann, wenn man feststellt, dass diese Menschen auch jeweils genau den Gott wirken sehen, an den sie speziell glauben.
Und wie ist es dann zu erklären, dass ein solcher Gott eben nicht nur segenreich wirkt, sondern auch Nachteiliges den Menschen zumutet und zwar in einer Weise, die von blindem Zufall nicht zu unterscheiden ist?
Warum werden in Katastrophen, bei denen Hunderte oder Tausende von Menschen sterben, bestimmte Menschen gerettet, während andere ihr Leben verlieren und das ganz offensichtlich völlig unabhängig von Alter, Charaktereigenschaften („gute“ sterben oder überleben genau so wie „böse“) und Religionszugehörigkeit. Müsste ein christlicher Gott sich nicht vorwiegend um die kümmern, die an ihn glauben?
Ich denke, das ist für Theologen jeglicher Religion eine nicht zu beantwortende Frage. Und weil sie das Wissen, antworten sie mit der Floskel: „Gottes Wege sind unergründlich.“ Das halte ich für ziemlich peinlich, weil die selben Theologen sonst doch sehr gut „wissen“, welche Pläne und Absichten ihr Gott hat.

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