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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 22.12.2017: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/12/22/deutsche-und-christen-auferstehung-oder-nicht/

Deutsche und Christen + Auferstehung oder nicht - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 22. Dezember 2017

Solche Umfragen sind interessant – aber sagen nicht viel aus. Denn entscheidet sich, ob einer Christ ist daran, ob er am Sonntag in die Kirche geht? Wie dem auch sei: Statt zu sagen, dass immer weniger an die Auferstehung glauben, würde ich lieber einmal wissen:
Was glauben sie denn zum Thema:

  1. Leben nach dem Tod?
  2. Wiedergeburt?
  3. Vergehen ins Nichts?
  4. Eingang in den Kreislauf der Natur?
  5. Leben auf einem „Stern“?
  6. Leben im Paradies oder in der Hölle?
  7. Hauptsache jetzt leben – danach ist alles aus?
  8. Jetzt leben – was danach kommen wird an Leben, weiß man sowieso nicht?
  9. Haben sie nicht darüber nachgedacht, weil das zum Tabu Thema gehört?
  10. Ist der Gedanke an eine Seele verschwunden – aufgelöst in den Äther der Welt?
  11. Glauben sie noch, dass der Mensch eine Seele hat – wenn ja: Was passiert mit ihr nach dem Tod?
  12. Weiterleben in den Nachkommen – spielt das noch eine Rolle?
  13. Weiterleben in guten Taten – die die Menschheit weiterbringt?
  14. Alles macht keinen Sinn – was ich jetzt tue, endet im Nichts?
  15. Vielfach hat die Vorstellung: Der Mensch lebt in der Erinnerung anderer sich massiv durchgesetzt. Aber was bedeutet das nun wirklich für mich – wenn ich gestorben bin? Was bedeutet das für die Konkretionen im jetzigen Leben?

Diese im Volk gängigen Vorstellungen – neben der christlichen Intention, dass man bei Gott leben wird – diese sollten einmal befragt werden, diese Untersuchungen fände ich spannend.

Interessanter als das, was nicht ist, wäre also: Was ist?

Denn das würde zeigen, wie die Menschen unserer Zeit wirklich gestrickt sind, welche Religion/Weltanschauung sich durchsetzt bzw. dominant ist/wird. Dann könnte man überlegen: Warum gerade diese, denn jede Religion/auch Nichtreligion hat Folgen für das Zusammenleben in der Gesellschaft.

*

Aber die Umfrage ist an sich auch spannend: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/christentum-wird-den-deutschen-immer-wichtiger-15350350.html

Glaube an Wunder, Engel ist gestiegen, auch die Sicht, dass das Christentum für das Land bedeutsam ist… – aber dennoch: christliche Grundlagen werden vielfach nicht angenommen. Heißt das: Das Christentum wird zu einem nationalen Identifikationspunkt – aber eben unreflektiert?

 

Diskussionsfaden
1 Kommentar

 

Holger Gronwaldt
22. Dezember 2017 um 11:37 Uhr

Eine solche Entwicklung ist in meinen Augen ein Skandal:
„Und in zwei Fragen ist der Glaube seither sogar gewachsen: An die Existenz von Engeln glaubten damals 22 Prozent, heute sind es 30 Prozent. Noch deutlicher fällt der Anstieg beim Glauben an Wunder aus: von 33 auf 51 Prozent.“

Das ist kein Glaube, das ist Aberglaube. Dass die Irrationalität leicht an Boden gewinnt, sollte jeden verstänigen Menschen bedenklich stimmen.

Möglicherweise spielen dabei die privaten Fernsehsender eine Rolle, bei denen häufig Programme laufen, die an das Irrationale anknüpfen, angefangen bei Filmen, in denen Menschen mit „übersinnlichen“ Kräften ausgestattet sind, über Geister, Dämonen, Auftritte des „Leibhaftigen“ usw., bis hin zu Shows, in denen ebenfalls der Eindruck vermittelt wird, dass es Übersinnliches gäbe.

Da solche werbefinanzierten Sendungen zuhauf laufen, muss man wohl davon ausgehen, dass sie ein entsprechendes Publikum haben und nicht alle Zuschauer sich bewusst sind, dass es sich um reine Fantasieprodukte handelt.

Das Anwachsen von Wunderglauben und Co. ist eher ein Alarmzeichen als alles andere, da wir die Probleme dieser Welt nur mit rationalen Mitteln angehen können. Religion und andere Formen des Irrationalen helfen uns da nicht weiter.

Zu den Fragen:

1. Nein  2. Nein  3. Na klar  4. Was denn sonst?  5. Wie das?
6. Weder noch  7. Wir haben nur das eine Leben  8. Wissen wir doch: nichts
9. Warum sollte das Tabu sein? Es gehört zum Leben dazu!
10. Es gibt weder den Weltäther noch eine Seele, denn Geist hat immer an ein Gehirn zur Voraussetzung
11. Nein
12. Natürlich, das ist ein Erbe, das wir der Welt hinterlassen, in unseren Nachkommen leben wir ein Stück weiter
13. Auf alle Fälle, wir verdanken unser heutiges gutes Leben den Geistesgrößen vor uns.
14. Wieso sollten unser Leben keinen Sinn machen, wenn wir doch für unsere Nachwelt Sinnvolles leisten können?
15. Für jeden, der die Welt ein Stückchen besser hinterlässt als er sie vorgefunden hat, hat das Leben einen Sinn gehabt. Auch, wenn andere Menschen gerne an ihn denken, weil sie durch ihn Gutes erfahren haben. Glück zu empfinden und anderen Glück zu geben ist völig unabhängig von dem Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod, zumal die Ausübung einer Religion in vielen Fällen reine Zeitverschwendung ist, wenn sie nämlich auf ein imaginäres Jenseits gerichtet ist und nicht darauf, die Lage der Menschen im Hier und Jetzt zu verbessern.

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