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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 30.01.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/01/30/theodizee-4-inge-scholl/

Theodizee 4: Inge Scholl - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 30. Januar 2018

Die verschiedenen Reaktionen auf die Theodizee-Frage der Familie Scholl
Vorherige Beiträge:

Inge Scholl lebt weitgehend zu Hause, sie geht ihrer geplanten Arbeit im Finanz-Büro des Vaters nach. Sie war dominant. Sie hatte kluge, aus der theologischen Tradition übernommene und ins eigene Leben überführte Antworten zur Gottesfrage. „das leben dachte in ihr, nicht die vernunft“ (so die Einschätzung von O.A. 106) Ihre Antworten gab sie an die Geschwister, die in den jeweiligen Leidensprozessen stehen, weiter. Für diese sind die Antworten als solche vielleicht nicht hilfreich (aber doch gedanklich weiterführend?), weil sie sich diese Antworten ihrer Schwester Inge in ihrem persönlichen Leiden nicht selbst erkämpft haben. Wobei der Glaube in der geschwisterlichen Korrespondenz (Hans, Inge, Sophie Bedeutung hat, somit das Gefühl des Getragen-Werdens durch den Glauben anderer sich einstellen konnte [B. 283]). Inge schreibt Sophie zum Beispiel, als sie viel Druck aushalten muss: „Gott wird Dir den starken, gesunden und frohen Gegendruck geben gegen das, was auf Dich drückt…. Denke viel an ihn und an Dich selbst, oder besser gesagt: über Dich selbst zu ihm hin.“ (B. 331) Inge verinnerlichte die Antworten aus der Tradition in einer religiös-mystischen Weise (Brief undatiert – Seite 70): „Mein Gebet möge ein Mantel um ihn und ein Licht in ihm sein“ – „Ich weiß, dass Gott diese Gebete erhört“ (die Intention Fritz Hartnagels aufgreifend, der schrieb: „dass unsere Gebete Eure Herzen in jene Freiheit emportragen möchten, die uns nicht mehr genommen werden kann“ [ohne Datum Seite 29]). Wie kam es bei ihr dazu, dass der Glaube ein Teil von ihr wurde? „Aber mit der Zeit, dem Sprung in Gottes Arm, mit dem Ja zu dem, gegen das ich so ratlos war, habe ich es begriffen.“ (B. 337) (Die Briefe aus dem Gefängnis nach der Hinrichtung ihrer Schwester Sophie und ihres Bruders Hans geben ihren Glauben besonders intensiv wieder. Er kann hier in seiner Fülle nicht vertieft werden.)

(Literatur s. Theodizee 1-3.)

 

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