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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 11.03.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/03/11/segen-am-sonntag-193/

Segen am Sonntag - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 11. März 2018

Wir Menschen haben immer den Drang, den lebendigen Gott durch unsere jeweils modernen Hirn-Konstrukte ersetzen zu wollen.

In der Antike hat man ihn, weil man es modern fand, zum Beispiel statisch durch Holz und Stein-Figuren ersetzt – heute dynamisch durch Denkfiguren.

Gott segne uns, dass wir uns von Gott ergreifen lassen können und ihn nicht durch raffinierte Denkfiguren ersetzen oder vor ihm fliehen, weil unsere Denkfiguren uns einen falschen Gott vorgaukeln.

 

Diskussionsfaden
7 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
12. März 2018 um 22:40 Uhr

Gott segne uns, dass wir uns von Gott ergreifen lassen können und ihn nicht durch raffinierte Denkfiguren ersetzen oder vor ihm fliehen, weil unsere Denkfiguren uns einen falschen Gott vorgaukeln.

Dann fangen Sie am besten gleich damit an, das absurde Konzept von der Trinität rauszuschmeißen, beseitigen den Rest von fragwürdigen Vorstellungen, die noch so umhergeistern und sagen dann mit Wittgenstein:
„Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Schon wenn Sie sagen „lebendiger Gott“ machen Sie sich wieder eine durch nichts zu rechtfertigende Vorstellung, obwohl Sie ja derartige Vorstellungen angeblich ablehnen. Auch das ist letzten Endes nichts anderes als ein „Hirnkonstrukt“, eine „Denkfigur.“ Merken Sie bloß nicht. 🙂

 

Wolfgang Fenske
17. März 2018 um 8:00 Uhr

Schon wieder Wittgenstein in dieser Art als Zeuge genommen. Er taugt nicht. So einfach ist Wittgensten nicht zu nehmen, was ich schon im Januar schrieb:
„Wittgenstein ist etwas komplizierter als sie das mit diesem häufig zitierten Satz andeuten. Zur Einführung ein Interview: http://www.deutschlandfunkkultur.de/er-sieht-jedes-problem-von-einem-religioesen-blickwinkel.1278.de.html?dram:article_id=192511
Und auch was Gott betrifft: Wenn man schon Wittgenstein nicht versteht, wie will man dann Gott verstehen?
Kleiner Scherz am Rande – den manche wahrscheinlich wieder nicht als einen solchen verstehen. Aber egal. Sie schrieben mal zu dem, was ich als Antwort bot, es sei Logorrhoe. Meine Darlegungen zu Gott stehen noch aus. Also gedulden Sie sich noch, bis Sie mir wieder Entsprechendes vorwerfen können.

 

Holger Gronwaldt
18. März 2018 um 14:17 Uhr

Und auch was Gott betrifft: Wenn man schon Wittgenstein nicht versteht, wie will man dann Gott verstehen?

Über Wittgenstein kann man ausführlich diskutieren, man kann Sätze, die er gesagt hat, mit anderen Sätzen vergleichen, die er gesagt hat. Ob man ihm letzten Endes gerecht wird, wenn man dieses oder jenes über ihn sagt, lässt sich letzten Endes wohl nicht mehr eindeutig klären. Das Interview mit Frau Schönbaumsfeld ist ja ganz nett, aber es sieht nicht so aus, als hätte ihre Sicht auf Wittgenstein in der philosophischen Gemeinde viel Eindruck hinterlassen. Ihr diesbzügliches Buch ist wohl ein Ladenhüter.
Wie dem auch sei, Wittgenstein hat seine Bedeutung in der Geschichte der Philosophie und der eine oder andere Satz von ihm wird seine Bedeutung behalten, aber die Philosophie ist inzwischen viel weiter, als er noch gedacht haben konnte. Weil nämlich unsere Welterkenntnis seit seinem Tod erheblich zugenommen hat. Und eine Philosophie, die glaubt, Erkenntnisse unabhängig von unserem Wissen über die Welt/Universum erlangen zu können, wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Trotzdem will ich noch eine Lanze für Wittgenstein brechen:

„6.53 Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen lässt, also Sätze der Naturwissenschaft –also etwas, .was mit Philosophie nichts zu tun hat-, und dann immer, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, dass er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben
hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend –er hätte nicht das Gefühl, dass wir ihn Philosophie lehrten- aber sie wäre die einzig streng richtige.“

Praktisch formuliert heißt das, wenn Sie das Zeichen „Gott“ verwenden, kann ich Ihnen nachweisen, dass Ihre diesbezüglichen Sätze keine Bedeutung haben. Und bisher haben Sie mich nicht nur nicht vom Gegenteil überzeugt, sondern immer wieder gezeigt, dass dem so ist.

 

Wolfgang Fenske
24. März 2018 um 9:14 Uhr

Dass ich Sie nicht überzeugt habe, ist kein Wunder. Anders herum wäre es eins. Gott kann man eben nicht beweisen. Er ist kein Teil der Schöpfung. Und das Bild, das sich auch Nichtglaubende Menschen von ihrem nicht existierenden Gott machen, lässt sich nur durch eine Gottesoffenbarung durch Gott selbst „knacken“. Allerdings kann sich auch Gott so viel Mühe geben wie er will. Freier Wille… Bei manchen klappt es nicht – wie an der Schneesturmgeschichte gesehen.

 

Holger Gronwaldt
24. März 2018 um 22:06 Uhr

Dass ich Sie nicht überzeugt habe, ist kein Wunder.

Erstens gibt es keine Wunder und zweitens haben Sie auch keine Argumente, auch wenn Sie das, was Sie hier vorbringen, dafür halten.

Gott kann man eben nicht beweisen.

Standardausrede. Wenn Ihr Gott wollte, könnte er sich erkennbar machen. Dass er es nicht tut, legt nahe, dass es ihn nicht gibt.

Und das Bild, das sich auch Nichtglaubende Menschen von ihrem nicht existierenden Gott machen, lässt sich nur durch eine Gottesoffenbarung durch Gott selbst „knacken“.

Demnach müsste es Tausende bis Millionen von Göttern geben, denn es gibt ebenso viele Gottes-„Erfahrungen“ und die sind in keiner Weise identisch, sondern IMMER davon abhängig , was der jeweils „Erfahrende“ vorher über seinen Gott eingetrichtert bekommen hat. Das können selbst Sie nicht leugnen!

Allerdings kann sich auch Gott so viel Mühe geben wie er will. Freier Wille…

Absoluter Quatsch! Eine gigantische Leuchtschrift außerhalb der Atmosphäre „HIER IST GOTT.“ würde bereits ausreichen, alle zu überzeugen.
Aber Ihr Gott „beweist“ sich ja lieber dadurch, dass er Leute ihre Autoschlüssel wiederfinden lässt oder Gehirntumore parallel zu ärztlicher Behandlung schrumpft. Wirklich SEHR überzeugend. 🙂

Apropos „freier Wille“. Wenn Ihr Gott allwissend ist und demzufolge heute schon weiß, was ich morgen tue, dann kann ich keinen freien Willen haben. Das sollten sogar Sie einsehen können, auch wenn Ihr Hirn mit theologischem Müll zugekleistert ist.

Bei manchen klappt es nicht – wie an der Schneesturmgeschichte gesehen.

Die Geschichte zeigt lediglich, zu welch primitiven Gedankengängen manche Pfaffen greifen, weil sie nichts intellektuell Redliches vorbringen können.

 

Wolfgang Fenske
31. März 2018 um 9:26 Uhr

Absoluter Quatsch!

Warum immer wieder diese Formulierungen?

*

Suchen Sie weiter nach Ihren Gottesvorstellungen – und sei es mit gigantischer Leuchtschrift. Ich muss Sie enttäuschen – so will Gott nicht gefunden werden. Da kann man dann lange suchen. Gestern war Karfreitag, morgen ist Ostern: Vielleicht helfen ihnen diese Hinweise als Orientierungspunkte, um Gott zu finden.
Alles andere sind wieder Beschimpfungen.

Was die Geschichte betrifft: Sie scheinen sich auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation gewisse Grenzen auferlegt zu haben. Was sind Geschichten? Was sind Gleichnisse? Was sind Gedichte? Alles wichtige Versuche des Menschen miteinander zu kommunizieren. Erfahrungen auszudrücken, die man emotional macht, die gleichzeitig die Emotion und den verstand ansprechen. Man kann sich auch gegen diese Formen der Kommunikation sperren. Aber dann gleich solche Beschimpfungen anschließen, spricht nicht für den Beschimpfer. Und was wil die Geschichte sagen? Menschen interpretieren die Welt unterschiedlich. Eine Binsenweisheit. Aber wie gesagt: Manchmal muss man Binsenweisheiten äußern.

 

Holger Gronwaldt
3. April 2018 um 12:24 Uhr

so will Gott nicht gefunden werden.

Sie behaupten schon wieder etwas, was sie NICHT WISSEN KÖNNEN!
Und an anderer Stelle behaupten Sie wieder glatt das Gegenteil: „… lässt sich nur durch eine Gottesoffenbarung durch Gott selbst „knacken“. Allerdings kann sich auch Gott so viel Mühe geben wie er will.“
Einerseits „gibt sich Ihr Gott Mühe“ gefunden zu werden, andererseits „will er so nicht gefunden werden.“
Wieder typischer Theologen-Sprech: Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von vorhin? Ich behaupte jetzt einfach das Gegenteil.

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