Blog-Diskussionen

Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 06.12.2017: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/12/06/fischer-haben-die-welt-veraendert/

Fischer haben die Welt verändert - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 6. Dezember 2017

Fischer vom See Genezareth –

eigentlich ganz unbedeutend für die Weltgeschichte,

eine Frau aus Magdala, genannt Maria, –

eigentlich ganz unbedeutend für die Weltgeschichte,

ein Zeltmacher aus Tarsus, Saulus/Paulus, –

eigentlich ganz unbedeutend für die Weltgeschichte,

haben Welt verändert, weil sie einem Zimmermann folgten, Jesus von Nazareth –

eigentlich ganz unbedeutend für die Weltgeschichte.

 

Diskussionsfaden
5 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
6. Dezember 2017 um 13:53 Uhr

Fischer haben die Welt verändert

Zweifelsohne, was aber nicht die Frage beantwortet, ob diese Veränderung zum Guten oder zum Schlechten war.

Ohne die „Fischer“ und die nachfolgende Gründung des Christentums gäbe es heute möglicherweise auch keinen Islam, mithin hätte es die Kreuzzüge nicht gegeben und auch keinen Al Ghazali, der der aufstrebenden arabischen Naturwissenschaft den Todesstoß versetzt hat. Wichtige wissenschaftliche Entdeckiungen in Medizin und Technik hätten Jahrhunderte früher stattfinden können, allerdings auch mit der Möglichkeit, dass ein atomarer Holocaust sich auch Jahrhunderte früher hätte ereignen können.

Soeben stehen wir aber vor der Situation, dass christliche Fanatiker erneut an der Lunte zünden, die die ganze Menschheit vernichten kann: Die Ankündigung von Trump, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, ist möglicherweise viel mehr als nur ein diplomatisches Ärgernis, denn große Teile der amerikanischen Regierung unterliegen einem idiotischen Weltbild, das auf einer wörtlichen Auslegung der Bibel fußt: Stichwort Armageddon!

Sie glauben ernsthaft (und krankhaft!), dass die 2. Wiederkehr von Jesus durch einen gewaltigen und einen, den großen Teil der Menschheit vernichtenden, Krieg ausgelöst wird, der seinen Anfang im Nahen Osten haben wird.

Ein atomarer Holocaust wäre für sie also kein Schock, sondern die „beglückende Gewissheit“, dass das „Reich Gottes“ unmittelbar bevorstünde.

Erleichtert wird diese Wahnvorstellung durch die Einstellung vieler Christen, dass man solche religiösen Vorstellungen als Ausdruck persönlichen Glaubens respektieren müsse, anstatt diesen Wahnsinnigen klar zu machen, dass sie besser in einer geschlossenen Anstalt aufgehoben wären!

 

Wolfgang Fenske
7. Dezember 2017 um 20:30 Uhr

Ich habe manches von Ihnen noch nicht veröffentlicht, weil ich sonst die Übersicht verliere. Wenn ich es veröffentliche, weiß ich nicht mehr, worauf ich schon reagiert habe und worauf nicht. Von daher bitte ich um Geduld.
Wenn es wirklich Leute geben sollte – und ich befürchte, dass es manche Verrückte gibt – die meinen, sie könnten Gottes Werk in die eigene Hand nehmen, dann ist das auch eine Verhöhnung neutestamentlicher Ansichten. Wobei ich Ihre Sicht nicht teile, dass die Verrücktheit selbst schon quasi apokalyptisches Ausmaß erreicht hat.
(Wenn ich das schreibe möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich immer noch nicht Ihre Frage zum Thema nach den Maßstäben der Bibel-Interpretation beantwortet habe. Die Antwort wird kommen. Ich weiß nur noch nicht wann. )
Jetzt Jerusalem wieder auf diese Weise in den Fokus der Weltöffentlichkeit zu rücken, halte ich auch für vollkommen falsch. Was Jerusalem betrifft: Es muss verhandelt werden. Und so was ist unnötiges Öl ins Feuer gießen. Es wäre schön, wenn Jerusalem einmal als Zentrum des Friedens die Diskussion beherrscht. Man darf ja träumen.

 

Holger Gronwaldt
11. Dezember 2017 um 20:05 Uhr

Passt ier wohl ganz gut, eine Dokumentation über Jesus. PHOENIX veröffentlicht dazu diesen Text:

„Heute sind sich die Wissenschaftler einig: Jesus hat wirklich gelebt. Er war Jude, lebte in Galiläa, wuchs in Nazareth auf. Aber je mehr wir über seine Zeit und die Entstehung der Bibel wissen, desto deutlicher wird, dass sich nicht alles so abgespielt haben kann, wie es die Autoren der Heiligen Schrift berichten.
Der Film fragt: Wer war der historische Jesus wirklich? Fast zwei Milliarden Menschen bekennen sich heute zum Glauben an Jesus Christus. Sie folgen damit dem Leben eines Mannes, von dem die Bibel schreibt, er sei am Kreuz gestorben, um die Menschheit zu erlösen. Begleitet von namhaften Fachleuten begibt sich Petra Gerster in Galiläa auf die Suche nach dem Menschen Jesus. Höchstens drei Jahre soll er öffentlich gewirkt haben. Vor allem am See Genezareth war er als Wanderprediger und Wundertäter aktiv. Wissenschaftler sagen: Sein Aktionsradius betrug maximal 20 Kilometer. Genug, um in seinem Heimatland für Aufsehen zu sorgen? An vielen Stellen widerspricht das Bild, das die Evangelisten von Jesus Christus zeichnen, den wissenschaftlichen Erkenntnissen über den historischen Jesus von Nazareth. Selbst renommierte Jesusforscher bekennen, dass alle Informationen, die man über Jesus gesichert weiß, auf eine Postkarte passen.“
Sendetermine: heute, 12. 12. und 26. 12

 

Wolfgang Fenske
11. Dezember 2017 um 20:45 Uhr

Danke für den Tipp. Kann ich leider nicht schauen. Aber Informationen über Jesus passen auf eine Briefmarke – wen man es kleinschreibt: Jeschua, Jude, geboren, gestorben, dazwischen gearbeitet, gelehrt, gehandelt zum Wohl der Menschen. Auf die andere Briefmarke. Auf der anderen Briefmarke steht: Sohn Gottes, auferstanden von den Toten…
Diese Minimierungen, die man immer lesen kann, sind nur dann richtig, wenn das, was man weiß, nicht begründet werden muss. Sobald man begründet und argumentiert, wird es dann doch recht viel. Allein schon die Fülle der Aussagen in dem kürzesten aller Gleichnisse, dem Senfkorngleichnis füllt eine Postkarte. Aber diese Aussagen, man weiß über Jesus wenig, sind so eine Art sensationelle Eyecatcher, um Jesus selbst klein werden zu lassen – bzw. die Kirchen.
Nach dem Motto: Wenn Jesus ein Nichts war, dann berufen sich die Kirchen auf ein Nichts, alles erfunden – Folge: die Kirchen sollen nichts mehr zu sagen haben. Das bezieht sich nicht auf die Sendung, die kenne ich nicht, sondern auf so manches, das ich im Laufe der letzten Jahrzehnte wahrgenommen habe. Apropos Forscher: Auch die kann man auswählen und dann zurechtschneiden, so dass sie dann im Film das sagen, was die Filmenden sagen wollten – aber nicht die vielstimmigen Experten.

 

Holger Gronwaldt
11. Dezember 2017 um 20:45 Uhr

Apropos Forscher: Auch die kann man auswählen und dann zurechtschneiden, so dass sie dann im Film das sagen, was die Filmenden sagen wollten – aber nicht die vielstimmigen Experten.

Das sehe ich auch so, aber auch das gilt für beide Seiten. Daneben gibt es natürlich die seriöse Forschung, bei der sich die einzelnen Forscher in Schrift (Fachaufsätze) und Wort (Kongresse und Tagungen) einer verständigen Öffentlichkeit stellen müssen, offene Fragen diskutiert werden und letzten Endes nur das akzeptiert wird, was sich faktisch belegen lässt. Und das ist in Bezug auf Jesus denkbar wenig, da es außer den zum Teil widersprüchlichen Schriften des NT und den Apokryphen praktisch keine Quellen gibt.

Aber diese Aussagen, man weiß über Jesus wenig, sind so eine Art sensationelle Eyecatcher, um Jesus selbst klein werden zu lassen – bzw. die Kirchen.

Neutral betrachtet sind diese Aussagen faktisch zutreffend. Man braucht andererseits sehr viel Fantasie um nachvollziehen zu können, wenn einige Theologen dieses Wenig zu epischer Breite auswalzen.

Original-Blog: http://blog.wolfgangfenske.de

Diskussionstexte: http://blog-diskussionen.wolfgangfenske.de

Impressum: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutz.html

Wolfgang Fenske © 2018