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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 26.12.2017: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/12/26/wort-wurde-mensch/

Wort wurde Mensch - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 26. Dezember 2017

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1,14)

Das Wort – der Logos – wurde Fleisch, so schreibt der Evangelist Johannes. Das Wort, wurde Mensch. Das ist unbegreiflich.

Wir Menschen können uns das nicht denken. Wenn wir uns nicht täglich im Spiegel sehen würden, würden wir nicht denken, dass es so ein großes Wunder geben kann – wie Leben. Wenn wir die Welt nicht sähen, hörten, spürten, röchen, schmeckten, würden wir nie auf den Gedanken kommen, dass es so etwas Vielfältiges überhaupt geben könnte, an Schönheit und Verzerrung, an Glück und Leiden, an Ablehnung und liebender Einheit.

Und dieses Wort des Johannesevangeliums geht noch darüber hinaus. Gott wurde Mensch. Das Nichtgeschöpf wurde Geschöpf. Er wurde einer von uns. Er lebte, lachte, liebte, litt – so wie wir. Genauso wie wir. Gott wurde in Jesus von Nazareth Mensch. Dieses Wunder aller Wunder feiern wir Christfest.

Und was hat das Wunder aller Wunder mit mir zu tun? Es will mich verändern, es will mich hineinnehmen in die große Liebesbewegung Gottes zu Welt und Mensch – und zu mir selbst. Wenn Gott mich liebt – wie sollte ich mich und meinen Mitmenschen nicht lieben? Wenn Gott mir diese Freude schenkt, sollte ich im Chaos mich nicht dieses Lichtblicks freuen? Wenn Gott mir diesen Ausblick auf sich selbst schenkt, darf ich über ihn staunen.

 

Diskussionsfaden
2 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
26. Dezember 2017 um 14:54 Uhr

Wenn Gott mich liebt – wie sollte ich mich und meinen Mitmenschen nicht lieben?

Gute Frage, aber die „chistliche“ Antwort darauf ist nicht sehr überzeugend.
Warum treten Christen für die Todesstrafe ein, warum fordern Christen eine ständige Erhöhung von Rüstungsausgaben?

Warum hat Jesus seine Mitmenschen mit der Hölle bedroht?

Übrigens, was Jesus betrifft, so gibt es nicht den geringsten Hinweis, dass er mehr war als ein normaler Mensch, denn er wusste auch nicht mehr als seine Mitmenschen über den Lauf der Welt, hatte die selben falschen Vorstellungen vom Aufbau unseres Sonnensystems wie diese, hielt fälschlicherweise Adam und Eva sowie die Sintflut für historische Ereignisse und konte nicht die simpelsten hygienischen Emfehlungen wie Händewaschen vor der Einnahme einer Mahlzeit. (Mt 15,20). Er glaubte ernsthaft, dass mentale Störungen von Dämonen hervorgerufen werden, usw.Zudem war er jähzorning, wie sein Verfluchen (!) des Feigenbaums zeigt.

Sein größter Irrtum war jedoch, dass er das Ende der Welt unmittelbar bevorstehen sah. Ein Irrtum, der sich verhängnisvoll für unzählige Menschen ausgewirkt hat und noch auswirkt, wenn sie diesen Unsinn tatsächlich glauben, siehe z. B. Zeugen Jehovas.

 

Wolfgang Fenske
26. Dezember 2017 um 21:07 Uhr

Damit geben Sie das Stichwort. Ich hoffe, übermorgen auf die Lehre Jesu eingehen zu können. Nicht umfassend – ein paar Aspekte, ausgehend von der Bergpredigt, die Sie in unserer Diskussion sehr häufig angesprochen haben.

Ich habe übrigens die Seite [Update] Glaubensdiskussion weitergeführt und hoffentlich so gestaltet, dass man wieder einen Überblick bekommt. Es gibt noch manches, das mir nicht so gefällt. Aber als Ausgangspunkt dürfte sie sicher hilfreich sein. Über jeden Beitrag habe ich den Link des Textes gesetzt, damit man alles schneller findet. Mir ist in der Beschäftigung auch manches aufgefallen, was noch einer Reaktion bedarf. Aber mal sehen. In diesem Zusammenhang habe ich auch gemerkt, dass manches eingefordert wird – obgleich ich es schon vertieft hatte. Aber das kann man jetzt in der Argumentation auch besser einbringen.

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