Ausgangstext der Diskussion 01.01.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/01/01/judensau-an-kirchen/
Ich denke, die Judensau an Kirchen sollte entfernt werden. Sie ist Gotteslästerung. https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/streit-um-judensau-luthersau-in-wittenberg-und-anderswo-pro-kontra-100.html
Mit entfernen meine ich nicht: Sie wegtun, denn wir dürfen auch die blasphemische Vergangenheit der Kirche nicht einfach entfernen. Sie muss als Mahnmal deutlich bleiben. Aber man kann sie mit einer beweglichen Platte überdecken, die eben dieses Versagen bekennend deutlich macht.
[…] denn die Erinnerung an die Verunglimpfung der Juden muss bestehen bleiben, um deutlich zu machen, dass einzelne Gruppen unserer Gesellschaft sich auch heute wieder in diese Niederungen menschlicher Verhaltensweisen begeben.
Richtig. Richtig aber auch in einem anderen Zusammenhang, an den Sie vielleicht im Moment nicht gedacht haben. In Anspielung auf meinen letzten Kommentar ( http://blog.wolfgangfenske.de/2017/12/29/frankfurter-eintracht-und-afd/#comment-202557 ) sei an dieser Stelle gefragt, ob nicht in weiten Kreisen der Gesellschaft heute wieder solche Bildnisse entstehen („AfD-Sau“, „Pegida-Sau“) – zugegeben noch nicht als Relief an Kirchen, aber doch schon wieder in den Köpfen.
Verstehen Sie, was ich meine? Dort, wo das Reden miteinander aufhört und nur noch Stereotype und Beschimpfungen verbreitet werden, entstehen neue geistige Reliefs der „[…]-Sau“, entstehen neue Scheiterhaufen und öffnen die geistigen Gulgas. Das gilt für die eine wie die andere Seite – für „Gutmensch“ und „Pegidianer“, für links wie rechts.
Holger Gronwaldt
1. Januar 2018 um 14:09 Uhr
Ich halte Ihren Vorschlag für sinnvoll, weil er zeigt, dass man sich aktiv mit dem Problem auseinandersetzt. Völliges Entfernen hielte ich nicht für angebracht, denn die Erinnerung an die Verunglimpfung der Juden muss bestehen bleiben, um deutlich zu machen, dass einzelne Gruppen unserer Gesellschaft sich auch heute wieder in diese Niederungen menschlicher Verhaltensweisen begeben.
Wobei ich immer noch nicht nachvollziehen kann, weshalb es diesen Hass von Christen auf die Juden überhaupt je gegeben hat. Schließlich war Jesus selber Jude und wenn er nicht von den Römern auf Betreiben der Juden gekreuzigt worden wäre, wäre das Christentum nie entstanden.
Es war ja auch der Plan des judäo-christlichen Gottes, diesen Weg zu gehen, um die Menschheit von der Sünde zweier Menschen zu befreien, die nachweislich nie existiert haben. Aber Glauben und Vernunft/Logik waren ja schon immer unversöhnlich miteinander verfeindet.
Im Übrigen wünsche ich noch ein gesundes und friedliches Jahr 2018!