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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 05.01.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/01/05/liebe-gottes/

Liebe Gottes - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 5. Januar 2018

Der Beitragstext ist identisch mit meinem Kommentar zum Beitrag "All-Bild"

Manche Geliebte frage sich: Wie kann es sein, dass er/sie gerade mich liebt?
Manche Geliebte fragen sich das nicht, sondern fragen: Warum lieben mich nicht alle.
Manche aber fragen so wie der erstgenannte Geliebte.
Und auch was Gottes Liebe betrifft: Es gibt ein großes Staunen:
Psalm 8: Was ist der Mensch, Gott, dass du an ihn denkst? Und des Menschenkind, dass du dich seiner annimmst?
Es geht noch intensiver:
Joh 3,16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzig geborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Das Staunen geht noch weiter – und auch das werden manche für Unsinn halten – aber für andere ist es das Leben:
Philipper 4,7: Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Dafür gibt es keine Erklärungen. Manche Neunmalkluge und Alleswisser haben natürlich auch darauf eine Antwort.
Schön für sie.
Andere und ich, die sich als Geliebte wissen: Staunen.
Wunderschön für uns Menschen.
 

Diskussionsfaden
3 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
5. Januar 2018 um 14:18 Uhr

Hier passt Copy and Paste:

Ich sehe in Wesentlichen wieder nur Wortgeklingel.

Gott „liebt“ uns Menschen so sehr, dass es jeden Tag 30.000 Kinder sterben lässt, viele davon unter schrecklichen Qualen.
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!

 

Wolfgang Fenske
6. Januar 2018 um 8:35 Uhr

Auch die Theodizee-Frage ist nicht einfach so platt anzugehen. Die Hauptfrage stellt sich: Nicht Gott lässt so viele Kinder sterben: Man muss auch in den Blick bekommen: Warum lassen wir so viele Kinder sterben? Es ist die Frage der Anthropodizee, eine Frage, dass wir als Menschen unserer Verantwortung nicht gerecht werden. Was tue ich dagegen – ich in meinem Leben? Hier muss ich mich an meiner Nase packen, statt ständig Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil mein einfaches Gottesbild es gerade mal so hergibt.

 

Holger Gronwaldt
6. Januar 2018 um 11:41 Uhr

Hier muss ich mich an meiner Nase packen, statt ständig Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil mein einfaches Gottesbild es gerade mal so hergibt.

Eine sehr einseitige Sicht, obwohl ich im Ergebnis mit Ihnen übereinstimme: Selbstverständlich ist es unsere Aufgabe, diesen ungeheuerlichen Missstand, der in einer Welt des Überflusses fortbesteht, zu bekämpfen.

Aber Ihrer Argumentation folgend, müsste man auch dann endlich aufhören, Ihrem Gott zu danken, wenn etwas in unserem Sinne läuft. Insbesondere empfinde ich es als äußerst zynisch, wenn Überlebende einer Katastrophe ihren Gott für die angebliche „Rettung“ danken und dabei vergessen, dass der selbe Gott dann auch die anderen Opfer nicht gerettet hätte. Nicht nur zynisch also, sondern in höchstem Maße arrogant, ja geradezu größenwahnsinnig, wenn sich Menschen dadurch als Teil von eines „Gottes Plan“ hochstilisieren. Wenn aber ein solcher Gott ihr Überleben geplant hat, dann hat er genau so gut das Sterben aller anderen geplant!

Es bleibt also die Frage, wer von uns beiden die Theodizee-Frage „platt“ angeht. Es bleibt die Tatsache, dass die Theodizee-Frage für die Theologie angesichts der Realität dieser Welt nicht lösbar ist, während sie sich für die rationale Philosophie überhaupt nicht stellt, denn ohne einen Gott braucht man auch nicht über dessen Gerechtigkeit zu spekulieren.

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