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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 24.01.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/01/24/freiheit-21/

Freiheit - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 24. Januar 2018

der in seiner freiheit verlorene mensch

macht sich in seiner freiheit verloren

in seiner freiheit von krankheit tod unfreiheit bedroht

zum sklaven vieler dinge menschen weltanschauungen

auf die verwirrte suche nach geahnter wahrer Freiheit

findet er sie ist er frei

 

Diskussionsfaden
2 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
24. Januar 2018 um 14:07 Uhr

Oberflächlich betrachtet einfach nur Wortgeklingel, auf einer tieferen Ebene absurd:

Der Mensch wird frei, indem er sich religiösen Zwängen unterwirft? Das ist doch eher eine Perversion des Begriffes Freiheit.

In zurückliegenden Jahrhunderten waren Menschen unfrei, zum großen Teil deshalb, weil sich weltliche und religiöse Herrscher einig darin waren, Menschen zu versklaven und unmündig zu halten, denn schließlich sollte jeder „den Platz einnehmen, den ihnen der Herrgott zugewiesen hat“ und es wurde zur Sünde erklärt, sich gegen diese „gottgewollte Ordnung“ aufzulehnen (Römer 13).

Erst die aufkommende Naturwissenschaft mit ihren wahrhaft befreienden Erkenntnissen ermöglichte es immer mehr Menschen, ihr Leben in weiten Teilen selbstbestimmt zu gestalten, indem sie von den unmittelbaren Zwängen des Nahrungserwerbs und der bloßen Existenzerhaltung befreit wurden. Nicht dank, sondern vielmehr trotz der organisierten Religionen, die zunehmend an Einfluss verloren.

Der Freiheitsbegriff der Moderne bedarf natürlich auch einer neueren Definition, um sich von der oben erwähnten Pervertierung lösen zu können. Und er bedarf einer demokratischen Legitimation.

Auf eine prägnante Formel gebracht, endet die Freiheit eines jeden da, wo er beginnt, die Freiheit anderer mehr als unbedingt notwendig zu beschränken (frei nach Rosa Luxemburg). Freiheit bedeutet aber auch die Möglichkeit und zugleich die Verantwortung, das Leben nachfolgender Generationen lebenswert zu gestalten, soweit die Lebensbedingungen der Zukunft durch Verhalten der Gegenwart vorbestimmt werden, z. B. beim Klimawandel.

Letzteres ist auch ein Beispiel dafür, dass viele christliche Sekten bei dieser Problematik versagen, denn für die ist Klima etwas, das durch ihren Gott gemacht wird und somit wäre es nicht nur überheblich, sondern sogar eine Sünde (und sowieso vergebens), wenn Menschen versuchen sollten, das künftige Klima durch Schutzmaßnahmen zu beeinflussen. Es ist mehr als tragisch, dass zurzeit in den USA gerade solche Gruppen (Evangelikale) die Macht haben, die eine solche kranke Einstellung haben. Sie stehen auch exemplarisch dafür, dass Religion allzu oft nicht nur unnütz, sondern ausgesprochen schädlich für das Wohlbefinden der Menschheit sind und vielleicht sogar deren Existenz gefährden.

 

Wolfgang Fenske
27. Januar 2018 um 8:19 Uhr

Zum viel diskutierten Thema Freiheit später. Jetzt ist erst einmal die Theodizee dran.

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