Ausgangstext der Diskussion 18.02.2018: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/02/18/tipps-zur-psychohygiene/
Ein paar Tipps zur Psychohygiene: https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/veranstaltungen/2018/02/15/psychotherapeut-auf-suesses-verzichten-hat-keinen-spirituellen-wert/
Wenn es einem Betroffenen nicht gut gehe, solle er sich fragen und in sich hineinhorchen, warum das so ist. Das funktioniere besonders, wenn derjenige sich Zeit nimmt, um in die Stille zu gehen. Das hätten viele Menschen verlernt.
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Ein angenehmer Beitrag darüber, wie man innere Stürme zum Schweigen bringt: http://www.kath.net/news/62611
Das Weltbild mag mit Ihrer Realität nichts zu tun haben – aber mit der Wirklichkeit. Sie bezweifeln, dass der Glaube/Vertrauen usw. innere Stürme zum Schweigen bringen kann – andere bezweifeln es nicht.
Gut, dass Sie auf die Diskrepanz zwischen Glauben und Leben hinweisen – ich nannte es schon einmal: prophetisch. Die eigenen Schlüsse müssen jedoch nicht sein: Abkehr von der Kirche. Sie könnten auch lauten: Jetzt erst recht – ich lebe im Glauben, den Glauben.
Sie deuten es an: Warum sich Menschen von der Kirche abwenden oder auch zuwenden, ist sehr differenziert zu sehen. Manche wenden sich auch ab, weil sie die Moral nicht akzeptieren – also nicht, weil eine Diskrepanz zwischen Glauben und Verhalten liegt, sondern weil das gelehrte Verhalten ihnen nicht passt. Manche wenden sich ab, weil sie einfach nicht in ihr Blickfeld passt – ich lebe meinen Alltag auch gut ohne Kirche, Glaube usw. Aber das Leben ist ein Auf und Ab, ein Hin und Her – Leben eben. Und das birgt so manche Überraschungen, sodass eine Entscheidung, die in einer bestimmten Lebenssituation heraus getroffen wurde, immer wieder revidiert werden kann.
Holger Gronwaldt
18. Februar 2018 um 14:04 Uhr
Ich finde, es ist eher ein erschütterndes Zeugnis bodenloser Naivität.
Da werden aus frei erfundenen Geschichten (Jesus befiehlt dem Sturm, die Israeliten ziehen durchs Rote Meer) an den Haaren herbeigezogene Schlüsse formuliert:
Ich bin ja sooooooo wichtig, denn „der König des Universums“ steht mir unmittelbar zu Seite!
Solche Sätze:
„Gott kennt das Ziel. Gott hat alles in der Hand. Vertrauen. Einfach vertrauen.“
klingen zwar gut, sind aber nur hohle Phrasen, denn dahinter steckt ein Weltbild, das mit unserer Realität nichts das geringste zu tun hat, weil es einerseits alles Positive einem logisch unmöglichen Gott zuschreibt, andererseits aber auch wieder zugesteht, dass der Allmächtige so allmächtig doch nicht sein kann, weil sein „Widersacher“ oder „Feind“ (man gibt sich hier ein wenig aufgeklärt, indem man den den Begriff „Teufel“ oder „Satan“, der ja eigentlich gemeint ist, vermeidet) immer wieder die Oberhand behält.
Dass man dadurch „innere Stürme zum Schweigen bringen“ kann, darf getrost bezweifelt werden. Nicht zuletzt zeigt es sich in der stärker werden Abkehr junger Menschen gerade vom katholischen Glauben, da sie zweifelsohne die wachsende Diskrepanz zwischen dem, was ihre Kirche lehrt und dem, was auch angeblich gläubige Menschen leben, zur Kenntnis nehmen und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen.