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Atheismus und Christentum

Ausgangstext 05.05.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/05/05/moralisch-wertvolle-filme/

Moralisch wertvolle Filme - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 5. Mai 2018

Moralisch wertvolle Filme können erfolgreich sein: https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/film/2018/05/02/moralisch-wertvolle-filme-erfolgreicher/

 

Diskussionsfaden
6 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
8. Mai 2018 um 16:47 Uhr

Die Verlinkung zu Publikationen eindeutig kreationistischer Organisationen ist schon mehr als grenzwertig.

Allein dieser Satz „Für sie sind dabei auch patriotische und konservative Werte christliche Inhalte.“ zeigt doch wes Geistes Kind diese Leute sind: Stramm rechts und evangelikal, also Menschen, die eine Sicht auf die Realität haben, die mit „weltfremd“ noch mild umschrieben ist.

Wörtliches „Verständnis“ der Bibel, Leugnung der Evolution, mehrheitlich Befürwortung der Todesstrafe, Homophobie sind Merkmale dieser Gruppierung. Also alles Charakteristika, um die anständige und gebildete Menschen eher einen großen Bogen machen.

Allmählich wird mir auch klar, wo Sie politisch stehen, Herr Venske!

 

Wolfgang Fenske
10. Mai 2018 um 10:13 Uhr

Ich ertrage alles mit Gleichmut: Diffamierungen, Denunzierungen, und in irgendwelche Schublädchen gesteckt zu werden, Todesdrohungen und Aufforderung: Geh sterben!,Spott und für blöde erklärt werden… Nur eines vertrage ich nicht gelassen, wenn man meinen Namen falsch schreibt 😉

 

Holger Gronwaldt
10. Mai 2018 um 15:46 Uhr

Entschuldigung für den Schreibfehler, hoffentlich ist Henning Venske jetzt nicht beleidigt, dass ich ihn dadurch mit Ihnen in einen Topf geworfen habe. 🙂

Aber die Formulierung „Todesdrohungen und Aufforderung: Geh sterben!,“ weise ich entschieden zurück.
Ich habe nie Ihr Recht bestritten, Unsinn zu behaupten, ich nehme mir lediglich das Recht heraus, Unsinn auch als solchen durch Belege zu benennen.
Berechtigte Kritik mögen Sie subjektiv als diffamierend empfinden, das sei Ihnen unbenommen, aber „Denunzierungen“ sollten Sie mir dann doch nicht vorwerfen, es sei denn, Sie könnten solches belegen. Da wir aber in einem freien Land leben, sind nicht einmal Ihre faktenwidrigen Behauptungen strafrechtlich relevant, so dass ich Sie beim besten Willen (den ich nicht einmal habe), gar nicht denunzieren könnte. Wem gegenüber denn auch?
Wenn Sie allerdings nicht in Schubladen gesteckt werden wollen, sollten Sie solche auch nicht aufmachen. Kommentarloses Verlinken zu fragwürdigen Websites (rechtsextrem, evangelikal) nährt durchaus den Verdacht einer Identifikation mit deren Inhalten. Sie könnten das ganz einfach vermeiden, wenn Sie sich entsprechend differenziert zu deren Aussagen äußern würden.

Was zum Beispiel in den Augen evangelikaler Film-Kritiker als „moralisch wertvoll“ erscheint, kann durchaus von anderen als primitiver Schund klassifiziert werden. Was Evangelikale als „patriotisch“ empfinden, sollte gerade zu Zeiten eines Präsidenten Donald Dumb nicht unbedingt als nachahmenswert hingestellt werden.

Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass ein Ronald Reagan die James Bond Filme als wertvoll bezeichnet hat, weil der Super-Killer Bond angeblich für „westliche Werte“ einträte.
Kann durchaus sein, dass die evangelikalen Filmkritiker das ähnlich sehen, höchstens, dass sie am Sexualleben des fiktiven Charakters Bond etwas auszusetzen haben.

 

Wolfgang Fenske
10. Mai 2018 um 22:03 Uhr

Diese Aussagen betrafen nicht Sie. Es waren nur Beispiele dafür, dass ich recht gelassen auf alles reagiere, was mir so in den Mails und auf Facebook und im Blog so alles angehängt wurde usw. Unsere Diskussion schätze ich vom Niveau hoch (überwiegend) ein, sonst würde ich nicht so eifrig reagieren.
Sie betraf nur das Namen falsch Schreiben. Von daher auch das 😉
Wobei – das Schublädchen stecken und für beschränkt erklärt werden könnte auch hin und wieder von Ihnen kommen – siehe ihre vorangegangene Äußerung.

 

Holger Gronwaldt
10. Mai 2018 um 19:00 Uhr

Wenn aus einem Verdacht Gewissheit wird: Pro Medien Magazin speist sich aus der amerikanischen evangelikalen Website „movieguide“, auf der Filme besprochen und bewertet werden, je nachdem, wie „christlich“ ihre Aussagen sind.

Dass Wahrhaftigkeit und intellektuelle Redlichkeit hinter den „christlichen“ Interessen jederzeit zurückstehen müssen, belegt folgendes Zitat aus der Besprechung des Filmes „Darwin’s Dilemma“, eines kreationischtischen Machwerks übelster Sorte:
„DARWIN’S DILEMMA is a remarkable, thought provoking documentary movie showing in clear factual, scientific terms that Darwin understood the primary weakness of his theory of evolution: the Cambrian Explosion. As paleontologist Stephen J. Gould says, “The fossil record had caused Darwin more grief than joy. Nothing distressed him more than the Cambrian Explosion.” Darwin fretted over the Cambrian Explosion all of his life. Very simply, the Cambrian Explosion is that period in geological history where, suddenly, a myriad of animals appeared.

DARWIN’S DILEMMA goes further by showing that the protein, the DNA, the amino acid, and other building blocks of life are impossible to create by chance. The organization of these building blocks into eyes, teeth, arms, and legs is an incredibly complex intelligent design. Today more than ever, scientists are coming up with alternatives to Darwinian evolution to account for Darwin’s dilemma. Like all of Illustra Media’s products, DARWIN’S DILEMMA is incredibly well made. From the computer animation to the interviews, it is fascinating. MOVIEGUIDE® urges everyone to get a copy and show it to their friends and family.“

Schon der erste Satz ist eine üble Verleumdung Darwins, da er unterstellt, Darwin selbst hätte gewusst, dass seine Theorie unhaltbar sei, obwohl Darwin bereits eine übergroße Fülle von Belegen dafür angehäuft hatte, sich ehrlicherweise – also ganz im Gegensatz zu den Kreationisten! – aber auch zu damals noch nicht gelösten Problemen äußerte.

Das Gould zugeschriebene Zitat ist zwar authentisch, aber wie bei Kreationisten üblich, wieder einmal völlig aus dem Zusammenhang gerissen, was die Fortsetzung des Zitats eindeutig belegt:
„His opponents interpreted this event as the moment of creation, for not a single trace of Precambrian life had been discovered when Darwin wrote the Origin of Species. (We now have an extensive record of monerans from these early rocks, see essay 21)“
Dass Darwins Evolutionstheorie durch nachfolgende Entdeckungen immer wieder grandios bestätigt wurde, ist eine Tatsache, die von Kreationisten stets unterschlagen wird.

Absolut lächerlich ist die Verwendung von „suddenly“ im Zusammenhang mit der kambrischen „Explosion“, denn die zog sich über einen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren hin, genug Zeit also für eine Auffächerung bereits zu Beginn dieser Periode vorhandener Lebewesen.

Allerdings wären Kreationisten keine Kreationisten, wenn sie nicht immer wieder die Fakten im Sinne ihrer irrationalen Weltanschauung zurechtbiegen oder leugnen würden.
Kreationismus und Aufrichtigkeit sind unvereinbare Gegensätze!

 

Wolfgang Fenske
11. Mai 2018 um 8:09 Uhr

Das mit dem Zurechtbiegen, das liegt uns Menschen. Wir nehmen die Meinungen auf, verkürzen sie, wenn sie unsere Meinung unterstützen. Das ist kein Kennzeichen für Kreationisten – es sei denn, sie wollen Dawkins auch diesen zuordnen 😉 Denn ihm wirft Lennox eben gerade das vor, dass er berühmte Menschen nur in seinem Sinn kolportiert. Es liegt uns also als Mensch.
*
Und ob die „Kambrische Explosion“ nun plötzlich ist oder nicht – nun, das sollen die Wissenschaftler welcher Couleur auch immer diskutieren. „Plötzlich“ ist freilich in diesen Zeit-Dimensionen ein interessanter Begriff. Nun muss allerdings erklärt werden, warum alles in gewisser Weise geschlafen hat – und dann in diesem Zeitraum aufgewacht ist. Das mit „genug Zeit“ zur Auffächerung ist auch eine eigenartige Formulierung. Ich frage mich, ob unsere Zeiteinteilung zur Erklärung von manchen Entwicklungen nicht insgesamt unpassend sind. Sie dienen dazu, Entwicklungen einzuordnen – aber zu erklären? Denn im Grunde wissen wir ja gar nichts. Weder warum irgendwann aus Materie Leben entstand, noch, warum sich manches in diesen jeweiligen Zeiträumen entfaltet hat, so entfaltet hat, wie es sich entfaltet hat usw. usw. Manche schlauen Menschen wissen das immer alles. Ist auch gut so. Aber besser ist, wenn es immer wieder diskutiert wird. Denn durch Diskussionen kommen wir weiter.

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