Blog-Diskussionen

Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 29.06.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/06/29/verantwortung-der-eltern-auseinandersetzungen-in-der-kirche/

Verantwortung der Eltern + Auseinandersetzungen in der Kirche - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 29. Juni 2018

Nicht das Geld des Staates, nicht viel Geld auf dem Konto ist für die Kinder wesentlich – ich sage es so apodiktisch – wesentlich ist: Lest den Kids von jüngstem Alter an was vor, zeigt Bilderbücher, hört gute Musik, geht mit ihnen Museum, bastelt mit ihnen, malt, schreibt Geschichten und macht Experimente… – es gibt heute so viele Möglichkeiten und auch Möglichkeiten, die kaum etwas kosten (Bibliotheken…). Das Problem ist bei vielen möglicherweise die Zeit. Mit Phantasie und gutem Willen lässt sich auch das bei vielen irgendwie ermöglichen. Der Traum von einem paternalistischen Staat ist ein Alptraum für freie und Verantwortungsvolle Bürger.

*

In der Kirche gibt es heftige Auseinandersetzungen – nicht nur in der katholischen: http://www.kath.net/news/64271

Wagner wollte das Christentum zeitgemäß machen wie viele andere auch im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zeitgemäß hieß: ihn zu nationalisieren, ihn von Juden abzugrenzen usw. Auch heute will man Jesus zeitgemäß machen. Jede Zeit tut es und muss es tun. Nur: Jesus darf der Zeit nicht angepasst werden. Man muss aufpassen, dass man ihn verkündigt, damit die Menschen der jeweiligen Zeit ihn verstehen, einen Zugang zu ihm finden. Aber ihn anzupassen kann nur in ein gesellschafts-politisches Desaster führen. Darum muss es diese Diskussionen geben – sie müssen auch hart geführt werden. Denn es ist für Menschen nicht leicht zu durchschauen: Passe ich Jesus der Zeit an – oder verkündige ich ihn zeitgemäß. Weil es nicht leicht zu durchschauen ist, sollte man den Meinungsgegnern gut zuhören und sich über die eigene Position Gedanken machen – aus der Beziehung zu Jesus Christus heraus.

 

Diskussionsfaden
16 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
29. Juni 2018 um 22:28 Uhr

Den Beitrag auf kath.net finde ich witzig. Einerseits finden sich solche Sätze:
„Gläubige, die die Lehre der katholischen Kirche noch ernst nehmen, werden als „Konservative“ gebrandmarkt“
es wird also zum Ausdruck gebracht, dass ein guter Katholik all das glauben muss, was die rkK von höchster Warte aus verkündet, andererseits heißt es dann wieder:

„Der Kardinal übte auch erneut Kritik an Papst Franziskus“

was im Klartext heißt, dass der Kardinal sogar den Willen seines katholischen Gottes (der m. E. mit allen anderen christlichen Göttern nicht identisch ist) anzweifelt, denn schließlich ist der Papst der direkte Stellvertreter des katholischen Gottes aus Erden, also der Vizegott mit direktem Draht nach „oben“. Wer als Katholik am Papst zweifelt, widerspricht damit auch seinem Gott.

Aber logisches Denken war in der rkK ja noch nie gefragt, Hauptsache man behält die Macht und die Möglichkeit Menschen für eigene Zwecke zu missbrauchen.

 

Wolfgang Fenske
17. Juli 2018 um 8:14 Uhr

Interessantes Bild, das Sie von der Katholischen Kirche haben. Papst als Gott. Da lachen ja die Katholiken! Es gab – wie Sie wissen – sehr sonderbare Päpste und keiner würde auf die Idee kommen, ihn zu überhöhen. Stellvertreter Christi auf Erden – Unfehlbarkeit – das sind Begriffe, die besonders definiert sind.

 

Holger Gronwaldt
17. Juli 2018 um 19:59 Uhr

Stellvertreter Christi auf Erden = Papst als Vize-Gott
Wo ist das Problem? Jesus ist Teil der Dreifaltigkeit – wahrer Mensch und wahrer Gott, also Gott. Wenn der Papst sein Stellvertreter ist, verdient er die Bezeichnung Vize-Gott zu Recht. So müssen es jedenfalls die Katholen sehen.

Es gab – wie Sie wissen – sehr sonderbare Päpste …

… was der beste Beweis dafür ist, dass Päpste ausschließlich Menschen sind und nichts weiter. Ein Papst genießt qua Amt keine Autorität, die könnte er sich bestenfalls durch besonders weises Verhalten erarbeiten, aber dabei haben die weitaus meisten Päpste kläglich versagt. Die waren in erster Linie Machtpolitiker und wie fast alle Machtpolitiker bereit, für ihre Zwecke über Leichen zu gehen.

Franziskus war übrigens bei mir unten durch, als ich erfuhr, dass er Heiligsprechungen durchgeführt hat. JEDER denkende Mensch weiß, was das für ein Unsinn ist und da der Papst diesen Unsinn mitmacht, ist er in meinen Augen nichts weiter als ein mieser kleiner, bzw. nicht so kleiner, Gangster, der Millionen von Menschen betrügt.

 

Wolfgang Fenske
18. Juli 2018 um 7:30 Uhr

Stellvertreter Christi ist der Papst mit Blick auf das Lehramt.
Dass Evangelische eine andere Perspektive haben als Katholiken, ist bekannt. Dennoch: Ich kann die Sicht von Katholiken einfach so stehen lassen. Warum muss man andere immer nach der eigenen Messlatte messen? Man kann sagen: Das sehe ich nicht so usw. Aber es muss keine Verurteilung und Erniedrigung mitschwingen – und das durch unerträgliche und selbstgefällige Selbsterhöhung. „JEDER denkende Mensch weiß“ – alle, die anders denken als Sie, wissen nicht?

 

Holger Gronwaldt
18. Juli 2018 um 13:35 Uhr

„JEDER denkende Mensch weiß“ – alle, die anders denken als Sie, wissen nicht?

Zumindest haben die, die nicht wissen, Defizite in ihrem Denken.

Es ist doch wohl hanebüchen, davon auszugehen, dass Ihr Gott sich jeweils einen besonderen Menschen aussucht, ihn dann zu seinem Stellvertreter macht, indem er durch „göttlichen Ratschluss“ die kirchlichen „Würdenträger“ so beeinflusst, dass sie dann den von Ihrem Gott Ausgesuchten auch wählen.
Das seit Jahrhunderten bekannte Hickhack und Intrigenspiel bei den Papstwahlen und die vielfach verbrecherischen Menschen, die dann tatsächlich Päpste wurden, sprechen eindeutig dagegen.
Wer also immer noch glaubt, dass Ihr Gott bei der Papstwahl seine Hand im Spiel hätte, ist des logischen Denkens unfähig.
Tut mir leid, aber eine andere Konsequenz erschließt sich mir nicht.

Warum muss man andere immer nach der eigenen Messlatte messen?

Nun, es gibt eine objektive Realität, die oft eine ausreichend genaue Messlatte liefert. Und da in unserer Welt alles mit rechten Dingen zugeht – zumindest bis zum Beweis des Gegenteils, das aber trotz tausendfacher Behauptungen niemals plausibel gezeigt werden konnte – ist jede Meinung, die auf „wundersamen Ereignissen“, Heiligengedöns und betrügerischer „Jungfrauen“-Verehrung fußt, also die Leere [sic] der rkK, objektiv falsch.

Dass Evangelische eine andere Perspektive haben als Katholiken, ist bekannt.

Ergo liegt einer von beiden falsch – bzw. beide, da sie Folgerungen aus nicht greifbaren Dingen ziehen. 🙂

 

Wolfgang Fenske
20. Juli 2018 um 8:53 Uhr

Die christlichen Konfessionen lernen langsam, dass sie tolerant miteinander umgehen sollen. Das haben Atheisten noch vor sich. Allerdings gibt es auch entsprechende Atheisten – zum Beispiel: Alain de Botton, der in der Lage ist, freier mit Andersdenkenden uzugehen. Ich möchte aus seiner Einleitung (Religion für Atheisten) zitieren:

Der Versuch, die Nichtexistenz Gottes zu beweisen, kann für Atheisten eine unterhaltsame Tätigkeit sein. Fanatische Religionskritiker hatten schon immer einen Heidenspaß daran, mit erbarmungsloser Pingeligkeit darauf hinzuweisen, wie schwachsinnig jemand sein muss, der „glaubt“, und sie hörten erst auf, wenn sie das Gefühl hatten, ihre Gegner als heillose Dummköpfe oder Verrückte bloß- gestellt zu haben. So genugtuend dieses Vorgehen für sie auch sein mag – uns geht es nicht wirklich um die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, sondern darum, welche Konsequenzen man zieht, wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass es ihn offensichtlich nicht gibt. Die Prämisse dieses Buchs lautet, dass es möglich sein muss, überzeugter Atheist zu bleiben, die Religionen aber dennoch gelegentlich ganz nützlich, interessant und tröstlich zu finden – und dafür offen zu sein, welche Möglichkeiten sich auftun, wenn man gewisse religiöse Ideen und Praktiken auf die säkulare Welt überträgt.
Erst wenn wir nicht mehr das Gefühl haben, uns ihnen entweder komplett zu unterwerfen oder sie in Bausch und Bogen ablehnen zu müssen, sind wir in der Lage, die Religionen als Fundgruben unzähliger ausgeklügelter Konzepte zu entdecken, mit deren Hilfe wir versuchen können, einige der hartnäckigsten und akutesten Übel und Missstände des säkularen Lebens zu lindern.

*

Was für die Ablehnung Gottes gilt, gilt auch für die Ablehnung religiöser Praktiken und Glaubenslehren. Der Mensch ist vielfältig und nicht einfach ein objektives Etwas, kein Roboter usw. Ich kann manches als falsch ansehen. Aber daraus zu schließen, dass nur meine Vorstellung gültig ist, das liegt mir als arroganter Mensch zwar nahe, aber der Verstand sagt dann doch: Junge, komm von deinem hohen Ross herunter. Das, was du heute als Kriterium ansiehst, müssen andere noch lange nicht als Kriterium ansehen, vor allem, weil du selbst morgen wieder andere Kriterien anlegen kannst. Wir denken in "richtig" und "falsch" - aber der Mensch ist als Gattung mehr als mein "richtig" und "falsch".

 

Holger Gronwaldt
20. Juli 2018 um 21:36 Uhr

Wir denken in „richtig“ und „falsch“ – aber der Mensch ist als Gattung mehr als mein „richtig“ und „falsch“.

Trotzdem gibt es ein objektives richtig und falsch, es sei denn, man wollte einem totalen Relativismus das Wort reden.

Wenn man ein Eingreifen Ihres Gottes, z. B. zu Gunsten von Trump in die alltägliche Politik behauptet, dann ist das nicht eine Meinung, die man teilen kann oder auch nicht, sondern eine nicht besonders schwer zu widerlegende Falschbehauptung.
Würde man denn auch jemandem zugestehen, dass er Napoleon sein könnte, bloß weil er dies behauptet? Auch das kann klar widerlegt werden.

Das liegt einfach daran, dass faktische Behauptungen über die Welt, die nur zwei einander ausschließende Möglichkeiten zulassen, entweder objektiv richtig oder objektiv falsch sein MÜSSEN.
Ob ein für uns nichgt erkennbares „höheres“ Wesen Ursache unserer Welt ist, können wir nicht wissen, dass es der christliche Gott oder Allah, Zeus Wota, usw. NICHT sind, wissen wir sicher, weil sie logisch absurd sind und Logik Teil dieser Welt ist.

Was de Botton betrifft, o geht es ihm tatsächlich in dem Buch nicht um die Frage, ob Ihr Gott existiert, denn dessen NICHT-Existenz ist für ihn unzweifelhaft. Dass er trotzdem Religionen etwas abgewinnen kann,was für unsere Gesellschaft nützlich sein könnte, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich würde auch nicht grundsätzlich bestreiten, dass religiöse Lehren brauchbare Ansätze enthalten, nur ist bei praktisch allen Religionen unterm Strich das Negative überwiegend.

Bei den Jains ist z. B. der strikte Grundsatz der Gewaltlosigkeit sowie die Achtung allen Lebens äußerst positiv zu bewerten, andererseits glauben aber auch die eine Menge Unsinn, der absolut in akzeptabel ist (vgl. Prahlad Jani, „Lichtnahrung“).
Ist übrigens auch so ein Fall, wo man objektiv belegen kann, dass die Anhänger der „Lichtnahrung“ falsch liegen.

 

Wolfgang Fenske
22. Juli 2018 um 8:59 Uhr

„Ich liebe dich!“ – Objektiv richtige oder falsche Aussage? es gibt Bereiche im menschlichen Leben – wir hatten das schon – die sich diesem Eindeutigen entziehen. Dazu gehört der Glaube.

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Alle Religiösen sagen, dass ihr Gott relevant ist für das Leben. Weil sie eben diese Ahnung von Gott bekommen haben – sie interpretieren diese nur jeweils auf ihre eigene Art und Weise. Glaubenswissen liegt auf einer anderen Ebene als der der säkularen Logik mancher Denker unserer nordwestlichen Welt. Ich finde übrigens die Welten, die Hirnforscher entdecken, spannend, weil eben dieses Entweder-Oder nicht auf den Menschen zutrifft. Sicher begründen sie den Glauben nicht in dem Sinne, wie Glaubende ihn begründen. Aber die Dimensionen des Menschseins wird nicht auf diese Art magere Logik reduziert, die heute so beliebt ist.

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Ja, de Botton bekennt sich ja auch als Atheist. Von daher wird er der Existenz Gottes nicht das Wort reden. Aber er rät eben zu einem gelasseneren Umgang mit Religion.

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Jainismus ist in der Tat vielfältiger als die Reduktion auf die Gewaltlosigkeit. Er ist so gewaltlos, dass er sich selbst bekämpft. Zumindest der alte Jainismus. War nicht ein Chef der Deutschen Bank auch Jainist? Irgendwie kann ich mich dunkel erinnern. Aber dieser hat mit dem Jainismus, dem Siddharta Gautama angehörte wohl kaum mehr etwas zu tun. Oder verwechsle ich was?

 

Holger Gronwaldt
22. Juli 2018 um 23:26 Uhr

„Ich liebe dich!“ – Objektiv richtige oder falsche Aussage?

Kann im Einzelfall objektiv richtig sein, weil die Realität die in der Aussage gemachten Behauptung entspricht. Anderenfalls wäre sie falsch. Wo ist das Problem?

es gibt Bereiche im menschlichen Leben – wir hatten das schon – die sich diesem Eindeutigen entziehen. Dazu gehört der Glaube.

Vieles von dem, was Menschen glauben, ist eindeutig falsch! So z. B. der Wunderglaube in der rkK.

Glaubenswissen liegt auf einer anderen Ebene als der der säkularen Logik mancher Denker unserer nordwestlichen Welt.

„Glaubenswissen“ ist ein Unwort, vergleichbar etwa mit „Schenkungsdarlehen“, das vor Jahren einmal durch die Politik geisterte.
„Wer nichts weiß, muss alles glauben.“
JEDE konkrete Aussage über die Welt ist entweder objektiv richtig oder objektiv falsch und von vielen Aussagen wissen wir, was jeweils zutrifft. Viele Aussagen der Religionen sind objektiv falsch.

Aber die Dimensionen des Menschseins wird nicht auf diese Art magere Logik reduziert

Hat das jemand behauptet?
Aber vollwertiges Menschsein funktioniert auch und wahrscheinlich gerade ohne Religion.

Aber er rät eben zu einem gelasseneren Umgang mit Religion.

Da, wo Religionen nicht in das Leben Anders- oder auch Nichtgläubiger Menschen eingreifen, ist Gelassenheit im Umgang mit ihr völlig in Ordnung. Leider mischen sich die diversen Religionen zu oft ein.

 

Holger Gronwaldt
29. Juni 2018 um 22:37 Uhr

Man muss aufpassen, dass man ihn [Jesus] verkündigt, damit die Menschen der jeweiligen Zeit ihn verstehen, einen Zugang zu ihm finden.

Das hat in den letzten rund 2000 Jahren nicht funktioniert, warum sollte das ausgerechnet jetzt noch möglich sein, wo die Menschen durchweg die Möglichkeit haben, sich darüber zu informieren, dass man über diesen Jesus so gut wie nichts weiß?
Jede christliche Glaubensrichtung „versteht“ diesen Jesus anders, sonst gäbe es ja nicht so viele Glaubensrichtungen.

Dabei ist die „Botschaft“ Jesu eigentlich ganz einfach: „Glaubt an mich oder ihr kommt in die Hölle!“ (Mk 16,16; Joh 3,18, Joh 5,24)

 

Wolfgang Fenske
17. Juli 2018 um 8:12 Uhr

Nicht die Menschheit als Ganze wird Jesus verstehen. Das wäre eine Utopie, die seit 2000 Jahren meines Wissens keiner in der Kirchengeschichte vertreten hat.

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Auch heute noch macht sich Jesus Christus auf vielfältige Weise vielen Menschen bekannt – und das eben durch Menschen, die ihn bezeugen. Nicht in einem einstimmigen Chor, sondern vielstimmig. Die Vielstimmigkeit hängt damit zusammen, dass eben Menschen vielfältig sind.
Ich finde immer wieder interessant, wie Sie auf eine Einheit beharren – ich aber sagen muss: Die gibt es nicht. Die kann es nicht geben, weil der Mensch nicht programmierbar ist, er ist Individuum in der wunderbaren Vielfalt. Entsprechend agiert auch Gott durch eigenständige Individuen – um ebensolche ansprechen zu können.
Jesus betet – so das Johannesevangelium – um die Einheit der Gemeinde. Einheit bedeutet nicht: Im Gleichschritt, marsch! Sondern: Leute lauft munter los. Die Richtung sollte allerdings stimmen – und diese heißt: Jesus Christus.

 

Holger Gronwaldt
17. Juli 2018 um 20:08 Uhr

Die Vielstimmigkeit hängt damit zusammen, dass eben Menschen vielfältig sind.

Dann gäbe es demzufolge auch viele „Wahrheiten“, denn die Lehren, rsp. Leeren der diversen christlichen Sekten schließen sich zum Teil gegenseitig aus. Und dann wäre da noch die rkK, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit sieht.
Ich fürchte, Ihre Sicht der Dinge würden auch die meisten Christen nicht teilen, da sie sich ebenfalls im Besitz der einzigen „Wahrheit“ wähnen, sonst wären sie ja in einer anderen Sekte. 🙂

 

Wolfgang Fenske
18. Juli 2018 um 7:23 Uhr

Es gibt nicht viele Wahrheiten. Wahrheit erlangen ist das Ziel des fehlbaren Menschen.

 

Holger Gronwaldt
18. Juli 2018 um 14:44 Uhr

Es gibt nicht viele Wahrheiten. Wahrheit erlangen ist das Ziel des fehlbaren Menschen.

Eben. Und bei der Suche nach Wahrheit sind die Religionen eher hinderlich, da sie glauben über wissen setzen.
Wahrheit kann man nicht erahnen, man kann sie ihr nur durch sorgfältiges Forschen und Überprüfen des bis dato als richtig angenommene Erkenntnis annähern. Dafür gibt es die wissenschaftliche Methode, die sich seit ein paar Jahrhunderten äußerst bewährt hat und mit der es möglich war, viele einst für unumstößlich gehaltene „Wahrheiten“ vom Sockel zu stoßen. Die meisten Lehren der Religionen gehören zu denen, die als nachweislich falsch auf der Strecke geblieben sind.

Da aber alles Wissen grundsätzlich nur vorläufigen Charakter hat – wenn auch manches, was wir bisher entdeckt haben, sich kaum mehr ändern dürfte (Aufbau des Sonnensystems, Atome, usw.) – können wir uns der Wahrheit zwar beliebig annähern, aber nie ganz sicher sein, dass wir sie tatsächlich erreicht haben. Aber auch das macht den Reiz unseres Daseins aus.

 

Wolfgang Fenske
20. Juli 2018 um 8:36 Uhr

Vor allem den letzten Absatz möchte ich unterstützen. Den ersten Absatz nicht, weil er den Eindruck hinterlässt, Wahrheit werde naturwissenschaftlich definiert werden. Das greift zu kurz. Von daher ist Religion ein Teil der Suche nach Wahrheit. Auch einseitige Naturwissenschaft bzw. Geisteswissenschaft kann hinderlich sein. Das vor allem dann, wenn man sie jeweils verabsolutiert, statt sie jeweils als nur einen Weg anzusehen, der Ausdruck der Vielfalt menschlicher Wege ist.

 

Holger Gronwaldt
22. Juli 2018 um 23:33 Uhr

Von daher ist Religion ein Teil der Suche nach Wahrheit.

Problem ist nur, dass Religionen Jahrtausende lang „gesucht“ haben (in Wirklichkeit waren sie von Anfang an Volksverdummung) und nie fündig wurden.

Den ersten Absatz nicht, weil er den Eindruck hinterlässt, Wahrheit werde naturwissenschaftlich definiert werden.

Wenn man Wahrheit als Übereinstimmung mit der Wirklichkeit definiert, kann NUR die Naturwissenschaft Wahrheit ergründen. Alle anderen Aktivitäten, ob Kunst bereichert die menschliche Existenz, kann aber von sich aus auch nichts zur Wahrheitsfindung beitragen, Religion verschleiert und verdreht Wahrheit, weil sie nicht hinterfragt werden darf.

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