Ausgangstext 11.08.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/08/11/anmerkungen-zur-geschichte-3/
Interpretationsgeschichte und Geschichtsdeutung als Teil des säkularen Weltbildes
Neben dem Sichten dessen, was uns die Vergangenheit erhalten hat, wird in der Geschichtswissenschaft interpretiert. In einer solchen Interpretationsgeschichte leben wir. Religionsgemeinschaft ist Erzählgemeinschaft. Und so steht das Christusereignis am Anfang, das mit Hilfe alttestamentlich/jüdischer Tradition verstanden und interpretiert wurde. In dieser Interpretationstradition stehen wir, auch wenn ständig neue kulturelle Errungenschaften hinzukamen und die Erzähltraditionen neu prägten. Das Alte wurde zu einem wesentlichen Baustein des Neuen. Wir leben nun in einer Zeit, in der die Erzähltradition der Religion(en), die religiöse Sprache von manchen nicht mehr akzeptiert wird. Und da stellt sich nun die Frage: Wie können Religionen hierauf reagieren – vor allem der christliche Glaube, weil er im Zentrum des säkular/atheistischen Diskurses steht. Und damit verbunden ist nicht nur die Frage nach der Erzähltradition, sondern auch grundsätzlich die nach dem Verständnis von Geschichte, von Natur, des Menschen.
(Fortsetzung folgt.)