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Atheismus und Christentum

Ausgangstext 12.08.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/08/12/mensch-mittelpunkt-der-welt/

Mensch – Mittelpunkt der Welt - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 12. August 2018

Die Sternschnuppen fallen,
auch ohne dass ein Mensch sie staunend sieht.

Die Vögel singen,
auch wenn kein Mensch sie ergriffen hört.

Die Blumen blühen und duften,
ohne dass ein Mensch sie sieht und riecht.

Die Sonne scheint,
der Mensch ist ihr egal.

Der Mensch lebt und stirbt
und ist verschwunden, vergessen, weg.

Gott ist,
auch wenn ein Mensch nicht an ihn glaubt.

Erfreu Dich, Mensch,
an Schnuppen, Vögel, Blumen, Sonne, Mensch und Gott.

 

Diskussionsfaden
9 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
13. August 2018 um 23:14 Uhr

Von Sternschnuppe bis Sonne sind die Aussagen für den kundigen Menschen – also jemand, der nicht behauptet, dass das alles ein Gott steuere – ziemlich banal.

Vergessen werden nur Menschen, die keine Spuren hinterlassen.

Gott ist, auch wenn ein Mensch nicht an ihn glaubt.

Die Existenz von Göttern ist so wenig belegt, dass es keinen Grund gibt, sie für gegeben zu halten.

Erfreu Dich, Mensch, an Schnuppen, Vögel, Blumen, Sonne, Mensch

Es reicht völlig, sich daran zu erfreuen. Für die meisten Menschen, die an Götter glauben, sind diese eher zum Fürchten als ein Grund zur Freude. Der „liebe“ Gott ist wohl eher eine Erfindung der Neuzeit, nachdem es dank Aufklärung immer schwerer wurde, die Menschen mit der Hölle zu erschrecken und gefügig zu machen, also jetzt weniger Peitsche und dafür mehr Zuckerbrot.

 

Wolfgang Fenske
18. August 2018 um 8:42 Uhr

Schon Menschen des Alten Testaments staunen über die Schönheit der Natur. Sie verleugnen und verschweigen natürlich die Schrecken nicht, denn Dürre damals bedeutet etwas anderes als heute. Dürre war Leben zerstörend. Heute kauft man dann halt Waren aus Gegenden, in denen es keine Dürre gab. Aber dennoch: Das Wissen um die Schönheit der Schöpfung ist überall vorhanden. Das betrifft auch Jesus, der die Schönheit einer alltäglichen Blume rühmt.

 

Holger Gronwaldt
20. August 2018 um 14:59 Uhr

Das Wissen um die Schönheit der Schöpfung ist überall vorhanden.

Und was ist mit dem Wissen über die hässlichen und vielfach extrem grausamen Seiten der „Schöpfung“?
Im Ernst: wer seinen Gott dadurch erheben will, dass er die Natur rühmt, muss auch erklären können, warum derselbe Gott tägliches milliardenfaches Leid, Tod und Vernichtung (über 99% aller bisherigen höheren Lebewesen auf der Erde sind wieder ausgestorben, zum Teil in katastrophalen Ereignissen, die für die betroffenen Individuen äußerst leidvoll gewesen sein müssen. Handelt so Ihr Gott?) zulässt!

Das betrifft auch Jesus, der die Schönheit einer alltäglichen Blume rühmt.

Gehirntumor schon bei Kleinkindern, Würmer, deren Larven sich in die Augen von Säugetieren (einschließlich Menschen) bohren, Wespenlarven, die Raupen bei lebendigem Leib von innen heraus auffressen (die Liste ließe sich noch lange fortsetzen!).
Was hätte Ihr Jesus denn dazu gesagt, wenn ihm bewusst gewesen wäre, was „sein Vater“, der doch angeblich der „Liebende“ Gott ist, da angerichtet hat? Doch leider wusste Jesus über die ihn umgebende Welt herzlich wenig.
Er wird wohl dermaleinst als der Ignoranteste aller „gottählichen“ Gestalten in die Mythologie der Menschheitsgeschichte eingehen.

 

Wolfgang Fenske
25. August 2018 um 13:15 Uhr

Schönheit – warum sie gegen das „Unschöne“ ausspielen? Beides ist.
Und was hat Jesus getan? Mit seinen bescheidenen Mitteln gegen das „Unschöne“ angekämpft.
Sein Auftrag an uns.

 

Holger Gronwaldt
26. August 2018 um 18:53 Uhr

Schönheit – warum sie gegen das „Unschöne“ ausspielen?

Weil Sie das Schöne für Ihren Gott reklamieren und das Unschöne einfach ignorieren, denn logischerweise würde das genau so von Ihrem Gott stammen.

Und was hat Jesus getan? Mit seinen bescheidenen Mitteln gegen das „Unschöne“ angekämpft.

Was Jesus jemals wirklich getan hat, ist völlig unbekannt. Mit Sicherheit hat er keine der „Wunder“ bewirkt, die man ihm andichtet. Und er hat nicht nur nicht gegen das „Unschöne“ angekämpft, er hat erheblich dazu beigetragen, dass in den nachfolgenden Jahrhunderten sich Unschönes ereignet hat, z. B. gewalttätige Auseinandersetzungen unter den vielen Sekten, die sich auf ihn berufen haben.

 

Wolfgang Fenske
1. September 2018 um 8:03 Uhr

Interessante Logik.
Was Jesus betrifft: es gehört sich für Sie, das, was Jesus gewirkt hat, runterzuspielen – so scheint es. Nun machen Sie einen Menschen der Vergangenheit auch dafür verantwortlich, was nachfolgende Generationen aus ihm gemacht haben? Menschen haben immer ein Interesse, gegen Gottes Willen zu agitieren. Manche versuchen es von außerhalb der Kirche. Die Mehrheit versucht es, das innerhalb der Kirche zu tun. Da ist man wirkungsvoller. Wenn Gott der Sünde und der negativen Macht des Menschen entgegensteht, dann versucht man ihn zu disziplinieren, ihn seinem eigenen Bild anzupassen. Das kann jedem Glaubenden passieren. Schlimm wird es nur dann, wenn dieser Mensch dann eine gewisse Macht hat – und entsprechend seine Steigbügelhalter – klingt so harmlos – besser: seine Bluthunde. Aber er kämpft gegen Gott – indem er sich als Nachfolger Gottes propagiert. Von daher muss man die Glaubenden an Jesus messen und nicht Jesus an den Glaubenden.

 

Holger Gronwaldt
1. September 2018 um 10:59 Uhr

Was Jesus betrifft: es gehört sich für Sie, das, was Jesus gewirkt hat, runterzuspielen

Was Jesus in erster Linie bewirkt hat, sind fast 2000 Jahre Kriminalgeschichte.

Nun machen Sie einen Menschen der Vergangenheit auch dafür verantwortlich, was nachfolgende Generationen aus ihm gemacht haben?

Irgendwie schon, denn die nachfolgenden Generationen berufen sich ja auf ihn. Wie könnten sie das, wenn sie so sehr daneben gelegen hätten?
Am Unheilvollsten hat sich wohl der Missionsbefehl erwiesen, ob er nun von Jesus selber stammt oder ihm nur in den Mund gelegt wurde, ist dabei zweitrangig, weil Jesus selbst ja überwiegend eine fiktive Gestalt ist.

Menschen haben immer ein Interesse, gegen Gottes Willen zu agitieren.

Die, die an ihn glauben, wären schön dumm, wenn sie es täten. Und das ist ja auch das Gefährliche an praktisch jeder Religion: ihre Gläubigen können die abscheulichsten Verbrechen begehen und sich trotzdem in der Gewissheit wiegen, dass sie den Willen ihres Gottes ausführen. Hat Hitler ja auch so ausgedrückt:
„Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“

 

Wolfgang Fenske
13. September 2018 um 7:18 Uhr

Nicht Jesus hat Kriminalgeschichte bewirkt – wir Menschen sind es. Sie wollen doch nicht, worauf Menschen vielfach stolz sind – natürlich ein paar moderne sensible Menschen nicht – alles Jesus in die Schuhe schieben. So groß sind seine Sandalen nicht.

*

Wir drehen uns im Kreis, im Kreis, im Kreis…

*

Sie wissen selbst, dass Hitler ein Propagandist war. Von daher sind solche Aussagen für unsere Diskussion wirklich nicht stichhaltig. Schlimm ist nur, dass manche darauf reingefallen sein dürften, wozu ich freilich noch keine Untersuchung kenne, von daher: Vermutung. Aber er wird den Juden Jesus ja nicht ständig im Mund geführt haben (mit Blick auf die Judenvertreibung) wenn er damit nicht eine gewisse propagandistische Wirkung erwartet hätte. Hitler in diesem Zusammenhang unserer Diskussion zu erwähnen, dürfte eben auch nur propagandistischen Zweck erfüllen.

 

Holger Gronwaldt
13. September 2018 um 8:26 Uhr

Hitler in diesem Zusammenhang unserer Diskussion zu erwähnen, dürfte eben auch nur propagandistischen Zweck erfüllen.

Keineswegs, denn beide Kirchen haben Hitler bis zum bitteren Ende hofiert. Dass einzelne aufrechte Geistliche Widerstand geleistet haben, ist nicht das Verdienst der Kirchen.

Das Verhalten der Kirchen war nur deshalb ein „Fehler“, weil die Nazis schließlich den Krieg verloren haben. Man hatte also aufs falsche Pferd gesetzt.

Es ist viel zu wenig bekannt, dass die Nazis schon zu Beginn ihrer Schreckensherrschaft alle Freidenker- und atheistischen Organisationen verboten haben. Wäre es bekannter, könnte diverse Geschichtsklitterer nicht immer wieder die infame Behauptung aufstellen, Hilter wäre Atheist gewesen.

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