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Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 22.08.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/08/22/diabolisch/

Diabolisch - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 22. August 2018

Wie soll man so etwas nennen: Ein Kreuz als Zeichen für ein Pädophilen-Ring? Wie soll man so etwas bezeichnen – wenn nicht als teuflisch? Kann man seine Missachtung, ja Verhöhnung, Jesu Christi, seines Leidens für die Menschen, seines Einsatzes für den Menschen noch deutlicher ausdrücken?  http://www.faz.net/aktuell/politik/missbrauch-in-pennsylvania-erkennungsmerkmal-kruzifix-15745979-p2.html

Ein notwendiges Wort der Päpste – an Priestern und Gemeinde liegt es, diesen Worten Taten folgen zu lassen.  http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/papst-franziskus-kirche-hat-im-umgang-mit-missbrauch-versagt-15746982.html

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Unterstellungen helfen auch nicht weiter:  http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/katholische-kirche-und-missbrauchsfaelle-gewalt-mit-system-a-1224179.html

(Wenn sie schon so haarspalterisch auf Formulierungen achtet, dann ist es interessant, ihre Sprache zu durchleuchten:

Von Rechten lässt sich Gewalt durch Christen schlecht instrumentalisieren, weil sie sich oft selbst als christlich verstehen. Von Linken hört man zu der Frage auch nicht mehr viel, und von der Mitte ebenso wenig, vielleicht weil sie ahnt, dass da einiges in die Brüche gehen könnte…

Die arme unschuldige Linke… (gibt es zudem nur rechte Christen? Ich kenne viele linke Christen und Mitte-Christen noch mehr).

Manche machen es sich zu einfach.

Das Übel durchzieht die gesamte Gesellschaft. Was an der Kirche jedoch besonders übel ist: Man bringt ihren Vertretern Vertrauen entgegen. Und dieses Vertrauen wird kriminell missbraucht. Kirche hat ein ethisch hochstehendes Selbstbild – und solche kriminellen Handlungen bringen sie ins Stolpern. Von daher: Reinigungsprozesse sind äußerst wichtig.

 

Diskussionsfaden
11 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
22. August 2018 um 11:52 Uhr

Wie soll man so etwas nennen: Ein Kreuz als Zeichen für ein Pädophilen-Ring?

Kann es sein, dass „diabolisch“ und „katholisch“ einfach nur Synonyme sind?

Ein notwendiges Wort der Päpste – an Priestern und Gemeinde liegt es, diesen Worten Taten folgen zu lassen.

Die Kenntnis von Missbrauchsfällen gibt es seit Jahrzehnten und offensichtlich ha die rkK seitdem ALLES unternommen, damit möglichst wenig davon in die Öffentlichkeit gerät. Von Ratzinger ist bekannt, dass er Order ausgegeben hat, weltliche Gerichte NICHT zu informieren, wenn Missbrauch durch Priester bekannt wurde. Mehr als einmal hat man „Probleme“ mit pädophilen Priestern dadurch „gelöst“, dass man diese einfach in andere Gemeinden, die von den Verbrechen nichts wussten, versetzte, wo (damit?) sie ihr schändliches Tun dann fortsetzen konnten!
Offenbar fürchtete die rkK das Bekanntwerden des Missbrauchs sehr viel mehr, als dass sie das Schicksal der Tausenden Betroffenen auch nur eine Sekunde berührt hätte.

Der jetzige Vizegott setzt nun noch einen drauf, indem er ALLE Katholiken auffordert, für die Verbrechen der Priesterschaft Buße zu tun, in meinen Augen eine unglaubliche Heuchelei, denn damit sollen ja auch wohl die „büßen“, denen diese Verbrechen angetan wurden!
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/aug/21/pope-catholic-church-child-abuse-letter-atone

Ich sehe solche Vorfälle als einen weiteren Beweis gegen die Existenz des christlichen Gottes: gäbe es ihn, dann hätte er den katholischen Saustall schon vor Jahrhunderten gründlich ausgemistet, denn man kann davon ausgehen, dass das, was jetzt als Verbrechen bekannt wurde, nicht erst seit gestern passiert ist.

 

Wolfgang Fenske
25. August 2018 um 12:37 Uhr

Auch wenn Sie Ihren ersten Satz als Frage formulieren – Sie wissen vermutlich, dass es sich nur um eine Provokation handeln soll, der ohne Sinn und Verstand ist. Sie benutzen ja so gerne die Worte: Unfug, Unsinn, Wortgeklingel usw.
Zudem: Der Umgang mit Menschen aus der Kirche, die sich asozial und zuweilen auch kriminell verhalten haben, ist komplizierter. Die Kirche hat nicht anders gehandelt als man es heute tut: Wenn ein Mensch aufgrund krimineller Taten verurteilt wurde, wieder entlassen wird, dann sagt man dem Umfeld ja auch nicht, dass er wegen diesem und jenem verurteilt wurde, um ihm eine neue Chance zu geben. Diese humane Verhaltensweise ist massiv zu unterscheiden von den genannten, vermutlich existierenden Ringen, in denen sich gleichgesinnte Kriminelle zusammentun, um sich gegenseitig zu schützen. Dass es so etwas in der katholischen Kirche gegeben haben soll, wird medial suggeriert – wird aber hoffentlich sachlich untersucht werden. Aus dem Untersuchungsergebnis müssen dann entsprechende Konsequenzen gezogen werden.

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Ich wiederhole mich: Christen sind menschen, denen die Sünde vergeben wurde. Das Verhalten der Christen ist kein Gottesbeweis – aber auch kein Gegenbeweis. Die jetzige Situation (seit ein paar Jahren) kann auch als Gottes Initiative zur Korrektur innerhalb der Kirche angesehen werden. Und so gab es durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch immer wieder solche Korrekturen. Sie wird es auch immer wieder geben. der Mensch – auch derjenige, der sich der Kirche zurechnet, ist nicht vor dem Sündenfall verschont. Was man nicht zuletzt schon an Judas sah, der Jünger, der Jesus Christus verraten hat. Also: Nichts Neues unter der Sonne. Die Frage richtet sich nur immer wieder an einen selbst: Was machst du? Wo stehst du?

 

Wolfgang Fenske
25. August 2018 um 22:22 Uhr

Noch eine Ergänzung: Mich wundert auch, dass die Kirche, die viel Menschenkenntnis und Erfahrungen mit den Menschen auch als Sünder haben sollte, in manchen Fällen äußerst leichtsinnig vorgegangen zu sein scheint.

 

Holger Gronwaldt
1. September 2018 um 7:42 Uhr

Wenn ein Mensch aufgrund krimineller Taten verurteilt wurde, wieder entlassen wird, dann sagt man dem Umfeld ja auch nicht, dass er wegen diesem und jenem verurteilt wurde, um ihm eine neue Chance zu geben.

Ihr Vergleich hinkt gewaltig: ein solcher Straftäter wird wohl kaum völlig blauäugig in ein Umfeld entlassen, wo er ohne große Probleme seine kriminellen Handlungen fortsetzen kann. So wird man niemandem, der in die Firmenkasse gegriffen hat, erneut unkontrollierten Zugriff auf eine Firmenkasse gewähren.
Genau das hat aber die rkK getan, wenn Pädophile in den neuen Gemeinden sich wieder unbeaufsichtigt Kindern und Jugendlichen nähern konnten. Die Verantwortlichen haben bewusst in Kauf genommen, dass es zu Wiederholungstaten kam. Offensichtlich war ihnen die Loyalität zu ihren Glaubensbrüdern wichtiger als die christliche Nächstenliebe zu den potentiellen Opfern. Oder es ging ihnen vorrangig nur um den Machterhalt ihrer Institution.

 

Wolfgang Fenske
1. September 2018 um 7:46 Uhr

Ich kritisiere auch, was Sie kritisieren. Das Beispiel mit der Kasse stimmt nicht, da man Menschen, die die Haft abgesessen haben, auch in normales Umfeld eingegliedert werden sollen – auch wenn sie Sexualdelikte begangen haben. Ich habe damit keine Erfahrungen – habe es aber in den Zeitungen gelesen. Vielleicht kann man Kassen vor Menschen eher schützen als Menschen.

 

Holger Gronwaldt
26. August 2018 um 18:41 Uhr

Die jetzige Situation (seit ein paar Jahren) kann auch als Gottes Initiative zur Korrektur innerhalb der Kirche angesehen werden.

Was müsste das für ein grausam-zynischer Gott sein, der Jahre bis Jahrhunderte lang tatenlos zusieht, wie seine direkten Untergebenen unschuldige Kinder, quälen, foltern, missbrauchen, zu seelischen Krüppeln und bis in den Selbstmord treiben um dann irgendwann „korrigierend“ einzugreifen!
Das glauben Sie doch selbst nicht oder Sie haben nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Tut mir leid, aber irgendwann ist auch der Zynismus eines durchgeknallten Pfaffen nicht mehr zu ertragen, wenn es um das Schicksal realer Menschen geht!

 

Wolfgang Fenske
1. September 2018 um 8:09 Uhr

Hier schreibe ich das, was ich soeben schrieb:
Wenn Gott so handeln würde, wie Sie es sich wünschen, dann hätte er wohl solche Worte, wie Sie sie äußern gewaltsam verhindert. Denn wo fängt das Übel an? Erst in den Taten – nicht schon in der Wortwahl? Freuen wir uns, dass Gott nicht so ist.

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Was heißt: Seine direkt Untergebenen? Auch Glaubende sind frei – sogar frei, gegen Gott zu kämpfen – und sie tun es weiß Gott, wenn er ihnen in die Quere kommt. Dazu in einem der folgenden Posts mehr.

 

Holger Gronwaldt
22. August 2018 um 12:28 Uhr

Treffender kann man die rkK kaum beschreiben:

„Die katholische Kirche ist aufgebaut wie ein sehr großes, über lange Zeit optimiertes Menschenexperiment zur Frage, wie man möglichst gut schutzlose Menschen missbrauchen kann.“

Wo in dem Artikel mit Unterstellungen gearbeitet wird, kann ich nicht nachvollziehen.

Interessant aber finde ich, dass der Vizegott in seinem neuesten Pamphlet an die Katholiken den größten Teil der Christen ausgrenzt, indem er seine Schäfchen als das „heilige gläubige Volk Gottes“ tituliert. Also wieder einmal der Alleinvertretungsanspruch dieser kriminellen Vereinigung, äh, Kirche.

Für mich ist das Schreiben des Vizegottes ein Dokument der Heuchelei, allerdings habe ich das auch nicht anders erwartet, weil Heuchelei ein unabdingbarer Bestandteil dieser kranken Religion ist.
http://w2.vatican.va/content/francesco/de/letters/2018/documents/papa-francesco_20180820_lettera-popolo-didio.html

 

Wolfgang Fenske
25. August 2018 um 12:26 Uhr

Schön, dass Sie dieses Mal schreiben „für mich ist…“ – denn das ist äußerst subjektiv – weil es eben für andere nicht ist, sie würden jede einzelne Aussage Ihrer aggressiven Darstellung mit dem Gegenteil beantworten. Sie leben aus dem Glauben, dem Glauben der Gemeinde/Kirche, sie feiern miteinander, finden Halt, Kraft, Trost, Geborgenheit, Lebenssinn, Vergebung, sie helfen anderen und sich gegenseitig – das weltweit, unabhängig vom Glauben oder Nichtglauben der jeweiligen Menschen. Sie leben in der Nachfolge Jesu Christi, der sie als Auferstandener berufen hat, in seinem Geist zu leben. Nichts Kriminelles – menschliche (humane) Gemeinschaft.

 

Holger Gronwaldt
26. August 2018 um 19:37 Uhr

Das, was Sie an mich gerichtet als Aggression bezeichnen, ist in erster Linie Empörung über diesen Vizegott, der schon seit Jahren um den Missbrauch in seiner kriminellen Vereinigung weiß, aber außer hehren Worten bisher nichts unternommen hat, um diesem schändlichen Treiben wirksam Einhalt zu gebieten. Ich habe da auch meine Zweifel, ob das in Zukunft wesentlich anders sein wird. Deshalb ließe ich mich umso lieber positiv überraschen.

 

Wolfgang Fenske
1. September 2018 um 7:43 Uhr

Da tritt einer immer für Rationalität ein – und zeigt doch immer wieder, dass die Emotionen sein Denken beherrschen. Schön.

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