Ausgangstext der Diskussion 16.09.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/09/16/kirche-steht-drauf-aber-auch-drin/
Das gibt Probleme, wenn Kirche draufsteht – aber drin nichts von Kirche zu entdecken ist. Das gilt für Krankenhäuser, Kindertagesstätte… – aber auch Gottesdienste. Zu diesem Komplex: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article181519700/Was-in-Gottes-Namen-ist-der-eigentliche-Auftrag-der-katholischen-Kirche.html
Ich würde aber sagen, dass man als Kirche entsprechendes soziales Engagement nicht aufgeben sollte, sondern im Gegenteil: Es aus dem Glauben heraus wieder innovativ angehen sollte.
Christlich“ zu sein ist kein Label, sondern eine Aufgabe, ein Anspruch.
Ja, ja, hab verstanden: Flasche…
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Es lässt sich immer wieder bewundern, wie weit ein krasses schwarz-weiß Denken führt.
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Kirche innovativ: Natürlich waren Christen nicht innovativ. Waren sie große Komponisten (soli Deo gloria), so wären sie es (so die gängigen Interpretationen) auch ohne den Glauben gewesen. Waren sie wunderbare Architekten – sie wären es auch ohne ihren Glauben gewesen. Waren sie große Maler, Schriftsteller usw. – wären sie alles auch ohne ihren Glauben gewesen. Klöster mit ihren Innovationen, Unis… – alles wäre auch ohne den christlichen Glauben gewesen. „Wäre“ – ist es aber nicht.
Natürlich waren Christen nicht innovativ.
Sie hätten Politiker werden sollen, so gut wie Sie es verstehen, einem die Worte im Munde umzudrehen, um dann auf Strohmänner einzudreschen.
Ich sprach von „Kirche“, Sie machen daraus „Christen“. Sie hatten wohl keine wirkliche Replik parat? Aber dann sollten Sie mir nicht vorwerfen, ich würde nicht ausreichend differenzieren, wenn Sie selber alles in einen Topf werfen. 🙂
Freut mich, von Ihnen zu hören, dass Christen innovativ waren. Kirche nicht? Nun denn, wer so klar zwischen Christen und Kirche trennen kann, ist von Vorteil in der vereinfachenden Argumentation. Diese käme mir übrigens sehr entgegen. Würde manchen Ärger ersparen: Christen haben das Gute in der Kirchengeschichte geleistet – Kirche war das Übel. Aber leider, leider ist das alles nicht so einfach.
Holger Gronwaldt
16. September 2018 um 15:46 Uhr
In der Tat ist es kein Label, denn auf welcher Flasche wollte man es auch befestigen, da niemand eindeutig definieren kann, was unter „christlich“ überhaupt zu verstehen ist: er wird immer wieder auf andere treffen, die nicht nur die Schwerpunkte anders setzen wollen, sondern sogar in fundamentalen Fragen völlig anderer Meinung sind.
Allen Anschein nach, wollte Ihr Gott in Wirklichkeit nicht „Vielfalt“, sondern er war einfach unfähig, Einigkeit in grundsätzlichen Dingen herzustellen, höchstwahrscheinblich mangels eigener Existenz.
Gibt es ein Beispiel, wo Kirche jemals „innovativ“ tätig war und nicht nur reaktionär alte Machtansprüche mit Zähnen und Klauen verteidigt hat?