Blog-Diskussionen

Atheismus und Christentum

Ausgangstext 23.09.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/09/23/benedikt-xvi-und-judentum-evangelische-kirche-und-antisemitismus-muslimische-maenner/

Benedikt XVI. und Judentum + Evangelische Kirche und Antisemitismus + Muslimische Männer - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 23. September 2018

Eine Diskussion zwischen Benedikt XVI. und dem Oberrabbiner Arie Folger:  https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/benedikt-xvi-auert-sich-zu-seinem-aufsatz-zum-judentum

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Tendenzen einer Tagung in Bad Boll: https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/32842

Es ist Zeit für ein klares Nein ohne jedes Ja zu BDS, zur Überwindungstheologie des Kairos-Palästina-Dokuments und gegen jede einseitige, geschichtsklitternde Stellungnahme gegen Israel. Antisemitismus darf in der Kirche keinen Platz haben, auch nicht in seiner antizionistischen Camouflage! An den Taten und nicht an schönen Worten wird sich Kirche hier messen lassen müssen.

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Ein Interview mit Sineb El Masrar über muslimische Männer:  http://www.spiegel.de/kultur/literatur/sineb-el-masrar-muslimische-maenner-muessen-erwachsen-werden-a-1228476.html

 

Diskussionsfaden
9 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
23. September 2018 um 11:02 Uhr

Das Widersinnige am kirchlichen Antisemitismus, der dann in der Folge den rechtsradikalen Antisemitismus nährt, ist die Tatsache, dass ohne den „Gottesmord“ an Jesus das ganze Christentum nie entstanden wäre!

Merkwürdig auch, dass sich die Empörung ausschließlich gegen die Juden richtet, wo doch die Hinrichtung auf Befehl des Römers Pontius Pilatus erfolgte.
Aber Logik war ja noch nie eine Stärke der Theologie.

 

Wolfgang Fenske
29. September 2018 um 9:02 Uhr

Antijudaismus hat mit zur Ablehnung der Juden beigetragen. Antisemitismus ist eine andere Kategorie. Und den gibt es nicht nur in der rechtsradikalen Variante.
Der religiöse Antijudaismus mündete dann in die moderne, wie man es damals sah: wissenschaftliche Form mit Blick auf Rasse.
Über Ihre billige Polemik hinaus: Der jüdisch-christliche Dialog hat intensiv viel Schlimmes ans Tageslicht gebracht, großes, auch Theologisches Versagen erkannt und es ist nicht einfach mit diesem extremen Versagen christlicher Generationen umzugehen und man fand wichtige Worte. Wichtig ist nun die Tat, da man Vergangenes nicht wieder gut machen kann: Man muss gegen Antijudaismus wie Antisemitismus der Gegenwart angehen und sie aufdecken. Auch in den Kirchen, damit sich nicht wieder dieses unfassbare Übel einschleicht.

 

Holger Gronwaldt
29. September 2018 um 12:05 Uhr

Man muss gegen Antijudaismus wie Antisemitismus der Gegenwart angehen und sie aufdecken. Auch in den Kirchen, damit sich nicht wieder dieses unfassbare Übel einschleicht.

Danke, dass Sie mir im Prinzip recht geben. Ich fürchte nur, dass der Antisemitismus auch in den Kirchen bereits vorhanden ist, wie das Beispiel von Bischof Williamson zeigt, wenn auch zugegebenermaßen als Einzelerscheinung,

Über Ihre billige Polemik hinaus

Wollen Sie etwa bestreiten, dass ohne die Kreuzigung Jesu die Bewegung, die man später Christentum nannte, höchstwahrscheinlich nie entstanden wäre?
Religionen mit Märtyrern sind ungleich attraktiver als solche ohne.

 

Wolfgang Fenske
1. Oktober 2018 um 8:51 Uhr

Wieso „Ihnen Recht geben“? Gerne gebe ich Ihnen recht, wenn es möglich ist, aber diese Sicht hat mit Ihnen nichts zu tun. Ich habe in Wuppertal studiert, als das Thema jüdisch-christlicher Dialog sehr intensiv diskutiert wurde. Zudem: Antisemitismus und Antijudaismus ist auch noch in der weltweiten Kirche vielfach vorhanden, vor allem – soweit ich mir habe sagen lassen – unter Christen in islamischen Ländern (z.B. manchen palästinensischen Christen). Man ist noch lange nicht soweit, hier Entwarnung geben zu können. Das ist schlimm.

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Zum Thema Polemik: Diese Frage habe ich aus dem Diskussionskontext nicht verstanden.

 

Holger Gronwaldt
11. Oktober 2018 um 9:05 Uhr

Zum Thema Polemik: Diese Frage habe ich aus dem Diskussionskontext nicht verstanden.

Ich will mit der meiner Frage folgendes ausdrücken:

Wäre Jesus nicht gekreuzigt worden (soweit) es sich überhaupt um ein historisches Faktum handelt, wäre er einer unter vielen anderen fanatischen Wanderpredigern geblieben, die nach und nach in Vergessenheit geraten wäre.
Ohne die Mär von der Wiederauferstehung und Himmelfahrt hätte seine Botschaft – welche überhaupt? – bei den Menschen seiner Zeit keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Diese Mär war ein geschickter und wie wir heute wissen, überaus erfolgreicher Propagandatrick, der erst in unseren Tagen immer besser durchschaut wird.

 

Wolfgang Fenske
13. Oktober 2018 um 8:30 Uhr

Wieder: Was Sie nicht alles wissen! Wäre nicht… – dann wäre… – ist aber eben nicht so gewesen. Solche Spekulationen sind Gedankenspielereien. Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wär mein Vater Millionär… – oder so.
Auferstehung wurde schon immer abgelehnt. Diese Lorbeerblätter muss sich die Moderne nicht ums Haupt binden. Schon die Apostelgeschichte berichtet davon, dass die Athener angesichts der Worte spotteten. Aber dass es sich um einen Propagandatrick gehandelt haben soll, das müsste man eben historisch belegen. Da wurde von Gegnern schon viel vermutet und getrickst, auch aus Propagandagründen – aber belegen! Es handelte sich um ungebildete Leute, die Besseres zu tun hatten, als sich irgendwas auszudenken – eben ihren Job – und dafür umgebracht zu werden.

 

Holger Gronwaldt
13. Oktober 2018 um 22:24 Uhr

Aber dass es sich um einen Propagandatrick gehandelt haben soll, das müsste man eben historisch belegen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer eine solch dreiste Behauptung aufstellt und auch nach fast 2000 Jahren noch aufrecht erhält, bei dem befindet sich die Beweislast.

Würde Ihr Gott wenigstens ab und zu mal in Erscheinung treten, hätte man zumindest ein Indiz, dass Auferstehung und Himmelfahrt mehr sind als eine reine Propagandalüge.
Da man aber von Ihrem Gott noch nie etwas gehört oder gesehen hat, kann man alle derartigen Behauptungen als bloße Wahnvorstellung abtun.

Es handelte sich um ungebildete Leute, die Besseres zu tun hatten, als sich irgendwas auszudenken

Und weil deren Zeitgenossen mindestens genau so ungebildet waren, konnten man ihnen alles mögliche weismachen, was sie dann bereitwillig glaubten, wenn es ihren Vorstellungen oder Wünschen entgegenkam. Und wer würde sich nicht wünschen, in einem „anderen Leben“ für all die Entbehrungen entschädigt zu werden, die man auf Erden Erdulden musste?
Dass heutige Theologen genau wie ihre Vorgänger die Sache nicht so ernst nehmen, ergibt sich schon allein aus der Tatsache, dass sie – bis auf ganz wenige Ausnahmen – ein recht komfortables Leben mit hinreichender finanzieller Ausstattung führen, das sich vom Leben ähnlich gut verdienender Bürger kaum unterscheidet.
Dabei müsste ein Leben „in der Nachfolge Christi“ doch fundamental anders aussehen.
Komisch nicht? Sieht ganz danach aus, als würden die weitaus meisten Theologen, Priester, Bischöfe, usw. selbst nicht an das galuben, was sie anderen ständig erzählen.

 

Wolfgang Fenske
20. Oktober 2018 um 17:32 Uhr

Nicht nur Propagandalüge – sondern mehr noch als Propagandalüge. ich denke, wer anderen Vorwirft, sie würden lügen, sollten es beweisen. Aber damit sind wir wieder bei dem alten Thema: Wer muss was beweisen? Ich schlage vor, sich wieder auf Gott einzulassen, und ihn zu fragen, ob er Ihnen etwas zu sagen hat. Ich kann natürlich nicht sagen, wann Gott reagieren wird, weil er mit Menschen, die sich ihm anvertrauen, den jeweils ganz persönlichen Weg geht. Mehr kann ich zum Thema „bewahrheiten“ nicht sagen. Es ist eine Erfahrung, die man jedem wünscht.

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Was die Theologen betrifft: Man kann es niemandem recht machen. Erst einmal: Was Sie nicht alles über „die“ Theologen wissen! Zum anderen stelle ich mir soeben vor, alle Theologen wären arme Wanderprediger. Würden Sie ihnen tatsächlich eher glauben? Jesus war einer, seine Jünger waren welche…
Wenn wir arme Wanderprediger wären – das würde so manchem gefallen: Dann hätten sie keine Computer, mit denen sie ins Internet könnten. 😉

 

Holger Gronwaldt
22. Oktober 2018 um 11:10 Uhr

Ich schlage vor, sich wieder auf Gott einzulassen, und ihn zu fragen, ob er Ihnen etwas zu sagen hat.

Kann man ernsthaft erwarten, dass die Antwort auf eine Frage an ein imaginäres Wesen mehr sein könnte als pure Illusion?

Wie ist es denn mit den Abertausenden von Menschen, die immer wieder behauptet haben, „Antworten“ von ihrem Gott erhalten zu haben und wo sich diese Antworten auch immer wieder als falsch herausgestellt haben. Musterbeispiel für solche angebliche Antworten sind die diversen Behauptungen von Päpsten, die ihnen ihr Gott angeblich eingeflüstert hätte.

Ich kann natürlich nicht sagen, wann Gott reagieren wird, weil er mit Menschen, die sich ihm anvertrauen, den jeweils ganz persönlichen Weg geht.

Woher wollen Sie so etwas wissen?
Siehe auch vorstehenden Sätze. Ein Mensch, der behauptet, von seinem Gott geleitet zu werden, läuft Gefahr, gewaltige Fehler zu begehen.
Ist ja oft genug vorgekommen.
Und selbst wenn ein Gott ab und zu antworten würde, gäbe es keine Möglichkeit, objektiv zu unterscheiden, ob eine „echte“ Antwort vorläge oder ob es entweder Illusion wäre, nämlich dann, wenn die betreffende Person selber glaubt, eine Antwort erhalten zu haben oder ob es, was meistens wohl bei religiösen Führern der Fall ist, eine reine Zwecklüge ist.

Wenn wir arme Wanderprediger wären – das würde so manchem gefallen:

Zumindest würde das die Glaubwürdigkeit von Theologen ungemein erhöhen, aber Wasser predigen und Wein saufen ist nun einmal wenig überzeugend.

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Wolfgang Fenske © 2019