Ausgangstext der Diskussion 29.09.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/09/29/vorhaben/
Christen sind Menschen, die die Welt nicht so akzeptieren wie sie ist,
weil sie wissen, dass sie nicht so bleiben muss.
Gott hatte anderes mit ihr vor
und hat somit auch anderes mit ihr vor.
An dem Schönen und Guten und dem Wahren können sie mitwirken.
Gott hat die Welt perfekt eingerichtet – aber! – dann der Widerstand gegen Gott. Der mag aus mancher Sicht zur Perfektion der Welt gehören,
aber dieser Widerstand ist es ja auch, der das Übel in der Welt herbeiführt. Zur Perfektion gehören eben Freiheit des Menschen – sonst hätte Gott
ihn nicht als freies Wesen geschaffen – und die damit zusammen: Verantwortung. Und Christen seit Jesus sind konservativ in dem Sinn, dass sie
Gottes Willen tun wollen, aber progressiv in der Hinsicht, dass sie erkennen, dass Gottes Wille bekämpft wird, der Mensch den Menschen
erniedrigt – und darum muss man eben gegen die Erniedrigung des Menschen angehen. Der Christ ist konservativ und progressiv. Weil ich soeben
Luther erwähnte: Konservativ ist Luther, weil er wieder zurück an die Quelle (Bibel) wollte. Progressiv ist Luther, weil er dadurch seiner
Gesellschaft neue Perspektiven gegeben hat.
Gläubige sträuben sich gegen Veränderungen – wenn sie aus ihrer Perspektive nicht mit dem Willen Gottes kompatibel sind. Da beginnen ja dann die
Aushandlungsprozesse auch innerhalb des Christentums.
Holger Gronwaldt
29. September 2018 um 11:50 Uhr
Steile These, denn es sind doch gerade die Christen und andere monotheistische Gläubige, die glauben, dass ihr Gott die Welt perfekt eingerichtet hat und zudem einen „Plan“ verfolgt, so dass es logischerweise eine Sünde wäre, sich gegen den Lauf der Welt, der ja diesem Plan folgt, zu stemmen.
Gläubige sind in aller Regel konservativ und sträuben sich gegen jede Art von Veränderung.