Ausgangstext der Diskussion 22.11.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/11/22/satanismus-2/
Mir wurde gesagt, dass der Satanismus a la LaVey Kinder und Tiere als schützenswert ansieht.
Nun habe ich ein wenig recherchiert. Interessant fand ich, dass es eigentlich gar keinen Satanismus gibt – aber gleichzeitig lehnen die heftigen Satanisten, die es nicht gibt, den Satanismus von LaVey ab. Er sei eine Art Satanismus light.
Was ich hier so formuliert habe, wie ich es formuliert habe, gibt den Eindruck wieder, den ich von verschiedenen Seiten gewonnen habe: Es gibt Satanismus – aber der ist harmlos. Vielleicht ist Satanismus auch eine Art Internet-Anti-Religion (wird immer atheistischer, wie ich gelesen habe). Aber: Wenn man manche Seiten ansieht mit ihren äußerst grauslichen Bildern, frage ich mich: Was für Menschen stecken dahinter? Wie kaputt muss ihre Seele sein? – auch wenn es nur ein Internetphänomen sein sollte. Wann bricht sowas aus dem Internet aus – und wird in einem Menschen realisierte Wirklichkeit?
LaVey, Gründer der Church of Satan (1966) gestorben 1997, Verfasser einer so genannten Satanischen Bibel (soweit ich gelesen habe zusammengeschustert unter anderem aus Werken des sich, wie ich las, selbst ernannten Antichristen Aleister Crowley [gestorben 1947] und eines sozialdarwinistischen Werkes).
Zurück zum Thema Kinder. LaVey sah Kinder als natürliche Satanisten an, die die Kunst der Manipulation perfekt beherrschen. Satanistische Moral bedeutet, das Gesetz des Dschungels – beißen und gebissen werden – auf Dauer durchzusetzen, dazu gehören Intrige, sexuelle Laszivität, Spaß, Lust – kurz diese Art Hedonismus pur. Der Mensch ist ein Tier, das erst durch göttliche und intellektuelle Entwicklung zum bösartigsten Tier wurde, so LaVey.
Um nun zu dem eingangs erwähnten Satz zurückzukommen. Ich bin kein La Vey-Kenner. Aber kann es sein, dass er Kinder und Tiere entsprechend einordnet, weil sie im Grunde der Traum eines sexualisierten Mannes sind? Kinder und Tiere sind zu schützen, weil sie im „Stande der Unschuld“ einfach ohne den Filter der Zivilisation, des Intellekts, der christlichen Ethik leben? Sexualität spielt in den Bereichen des Satanismus eine große Rolle – die nackte Frau als Altar, die Satan empfängt, satanischer Sex (Satanische Bibel/Buch Lucifer).
Wenn man so alles liest, kommt man zu dem Schluss: Crowley wie LaVey waren Menschen, die irgendwie versuchten, sich auf vielfältige Art über Wasser zu halten und in diesem Zusammenhang eben auch beim Satanismus landeten, weil sie sich damit irgendwelche Vorteile erhofften. Crowley soll weniger erfolgreich damit gewesen sein, seine Sicht zu vermarkten als LaVey, der sich ein paar Schauspielerinnen angeln konnte. Interessant wie sie alle irgendwie zusammenhängen: Die Genannten, aber dann auch Polansky (Rosemary´s Baby), Manson, aber auch L. Ron Hubbard, von dem dann später gesagt wurde, dass er durch seine Scientology Church den Satanismus besiegt habe. Vielleicht ist das auch nicht sonderbar – denn Kalifornien ist klein, wenn es darum geht, man kennt diesen und jenen – und ist aus auf allerlei sonderbare Verführer, die in ihrer jeweiligen Zeit modern sind. Offen für Verführer, die für Gesprächstoff sorgen und damit Leute ansprechen, die sich mit finstersten Abgründen (des Menschen) wichtig machen wollen – sie erfahren wollen, um gute Schauspieler zu werden? Und was die Verführer betrifft: Hauptsache, es kommt etwas Geld rein. Liege ich falsch?
Holger Gronwaldt
22. November 2018 um 10:13 Uhr
Ich denke, das trifft es wohl. Insofern gibt es gewisse Gemeinsamkeiten zwischen Satanismus und (nicht nur) der katholischer Kirche. 🙂