Blog-Diskussionen

Atheismus und Christentum

Ausgangstext 30.11.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/11/30/kosmos/

Kosmos - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 30. November 2018

Video (youtube):
"The Milky Way as You've Never Seen It Before - AMNH SciCafe"
Alles ist in Bewegung…

 

Diskussionsfaden
8 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
30. November 2018 um 12:12 Uhr

Und da gibt es tatsächlich Menschen, die sich einbilden, dass dieses gewaltige Universum speziell für sie geschaffen wurde: Gipfel des Grössenwahns!

Wüssten diese Menschen ebenfalls, wie gleichgültig dem Universum das Leben auf der Erde ist, würden sie wohl kaum noch vom „lieben“ Gott faseln.

 

Wolfgang Fenske
2. Dezember 2018 um 8:06 Uhr

Dem Universum sind wir herzlich egal – aber nicht Gott. So freuen wir uns, dass wir als einziges Wesen in der Welt, das alles selbstbewusst wahrnehmen können. Wie sagte der alte Rabbi: Wir haben zwei Taschen: In der einen Tasche findest du, dass Gott dich liebt. In der anderen Tasche findest du, dass Du Erde bist. Sich beides bewusst zu sein: Ich bin groß und winzig – schützt vor Selbstüberhebung und Selbstverzweiflung.

 

Holger Gronwaldt
2. Dezember 2018 um 22:07 Uhr

Woher wollen Sie wissen, dass wir Ihrem Gott nicht egal sind, einem Gott, der nicht einmal überzeugende Hinweise auf seine Existenz beibringen kann? Letzteres wohl aufgrund seiner Nichtexistenz.

 

Wolfgang Fenske
3. Dezember 2018 um 17:47 Uhr

Gott bringt – so sehen Glaubende es – überzeugende Hinweise auf seine Existenz: die Natur, Jesus Christus usw. Dass Gott jedoch nicht nach der von manchen Menschen geforderten Art und Weise beweisbar ist, das hängt damit zusammen, dass Gott vorgibt, wie er erkannt werden kann und möchte – nicht der Mensch.
Von Ulrich Zwingli habe ich etwas nettes gelesen:

Was Gott an und für sich ist, wissen wir so wenig wie ein Käfer weiß, was ein Mensch ist.
 

Holger Gronwaldt
3. Dezember 2018 um 23:10 Uhr

Gott bringt – so sehen Glaubende es – überzeugende Hinweise auf seine Existenz: die Natur, Jesus Christus usw.

Die Natur als Hinweis auf die Existenz des christlichen Gottes kann nur jemand anführen, der die Natur nicht kennt, nicht weiß, wie chaotisch und vor allem verlustreich die Entwicklung des Lebens auf der Erde verlaufen ist. In mindestens 5 Massensterben sind mehr als 99% aller Lebewesen, die es je gegeben hat, wieder ausgestorben und die Ironie der Geschichte ist, dass es ohne diese Massensterben uns Menschen nie gegeben hätte, weil andere Tierklassen die Höherentwicklung der Säugetiere verhindert hätten.
Hier noch die planende Hand eines Schöpfergottes zu postulieren, kann nur als zynische Ignoranz bezeichnet werden.
Wer in Jesus (der nicht der Christus war!) einen solchen Hinweis sehen will, hat keine Ahnung davon, wie die Bibel entstanden ist.

Dass Gott jedoch nicht nach der von manchen Menschen geforderten Art und Weise beweisbar ist, das hängt damit zusammen, dass Gott vorgibt, wie er erkannt werden kann und möchte – nicht der Mensch.

In wie vielen Formulierungen gibt es eigentlich die letzte Ausflucht der Theologen, wenn sie argumentativ am Ende sind, nachdem sie alle möglichen APODIKTISCHEN Aussagen über ihren Gott fabriziert haben und sich dann logisch in eine Sackgasse verrannt haben?
Die klassische Formulierung lautet ja: „Gottes Weg sind für uns Menschen eben geheimnisvoll und unergründlich.“

Ich finde es äußerst amüsant, dass Sie mir vorwerfen, ich würde apodiktische Aussagen machen, dann aber selber den größten apodiktischen Unsinn fabrizieren, indem Sie Tatsachenbehauptungen über ihren Gott aufstellen, die durch keinerlei Belege erhärtet werden können. Siehe dazu auch den Rest des Kommentars.

Von Ulrich Zwingli habe ich etwas nettes gelesen: 'Was Gott an und für sich ist, wissen wir so wenig wie ein Käfer weiß, was ein Mensch ist.'

Wenn Sie das „nett“ finden, warum richten Sie sich denn nicht danach und reden trotzdem ohne nachprüfbare Kenntnis über Ihren Gott? Die Käfer reden schließlich auch nicht über uns Menschen. 🙂

 

Wolfgang Fenske
9. Dezember 2018 um 9:49 Uhr

Thema Schöpfung: Dazu wurde schon viel gesagt – auch mit Blick darauf, wie das zu verstehen ist. Was aber meinen Sie: ist der Christus – wenn nicht Jesus? Zudem: was hat das damit zu tun, dass man die Bibel nicht verstanden hat? Wie wäre sie denn richtig zu verstehen?

*

Käfer reden nicht über uns Menschen – flüsterte da nicht neulich einer auf der Margerite einem anderen zu: Achtung! Mensch im Anmarsch?
Nun, Spaß beiseite: Wir Menschen sind natürlich keine Käfer – darum reden wir über Gott und die Welt. Es wäre für viele natürlich sehr recht, wenn man Gott verschweigen würde. Wäre übrigens zeitsparend – die Zeit, die wir für das Thema Gott im Blog verwenden ist schon immens. Die Zeit, die all die Bücherschreiber zum Angriff gegen Gott und zur Verteidigung Gottes verwendet haben – ebenso immens. Nicht nur Zeit, auch Energie und Papier… Fördert aber das Bruttosozialprodukt. Muss man vielleicht mal als Forderung aufstellen: Sprecht nicht mehr über Gott, um die Umwelt zu schonen…
Aber: So bringt sich Gott eben zur Sprache. Immer wieder.

 

Holger Gronwaldt
11. Dezember 2018 um 16:42 Uhr

Zum Thema „Schöpfung“ braucht man nur so viel zu sagen, dass dies ein vorwissenschaftlicher Begriff der Welterklärung ist.
Bestenfalls könnte man noch hinter dem Urknall einen Schöpfungsakt vermuten, ab da – also vor ca. 13,8 Mrd. Jahren – verlief alles ohne göttliches Eingreifen.

„Was aber meinen Sie: ist der Christus – wenn nicht Jesus?“
Wie kommen Sie denn auf den abwegigen Gedanken, dass Jesus, der Christus – also der von den Juden über Jahrhunderte herbeigesehnte Messias gewesen sein könnte?
Fast alles, was das AT über den Messias aussagt, trifft doch auf Jesus überhaupt nicht zu. Lesen Sie doch Micha 5,1 und sagen Sie dann, wann Jesus je HERR in Israel gewesen wäre?
Was lt. NT auf Jesus zu passen scheint, sind Ausschmückungen der Evangelien-Schreiber, die sich die Geschichten aufgrund ihrer Kenntnis des AT hingebogen haben, z. B. auch den angeblich triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem, komplett mit Eselin und Füllen.

Zudem: was hat das damit zu tun, dass man die Bibel nicht verstanden hat? Wie wäre sie denn richtig zu verstehen?

Ganz einfach: als zum großen Teil zusammenhangloses Sammelsurium von willkürlich ausgewählten Schriften: überhaupt nicht.

Es wäre für viele natürlich sehr recht, wenn man Gott verschweigen würde.

Gott verschweigen? Welchen Gott meinen Sie denn und wie kann man etwas verschweigen, über das man überhaupt keine Kenntnis hat?
Religionen sind nun einmal Teil der menschlichen Geschichte und es ist immer interessant zu ergründen, aus welchem Grunde und auf welcher Basis sich die Religionen von heute entwickelt haben, warum viele Religionen früher oder später wieder verschwunden sind und warum es eine negative Korrelation zwischen Intelligenz und Bildungsgrad einerseits und Religiosität andererseits gibt.
Religiöse Rituale sind allerdings vielfach ein Verschwendung von Zeit und Ressourcen und es findet auch ein gewisser Brain-Drain statt, wenn Menschen als Priester ihre intellektuellen Fähigkeiten vergeuden, anstatt zum Wohle der Menschheit zu arbeiten.

Fördert aber das Bruttosozialprodukt.

Sehen Sie das als Selbstzweck? Dann fahren Sie doch Ihr Auto gegen den Baum. Totalschaden und Krankenhausaufenthalt wirken sich schließlich auch auf das Bruttosozialprodukt aus. 🙂

So bringt sich Gott eben zur Sprache. Immer wieder.

Ihr Gott tut gar nichts, aber sein selbsternanntes Bodenpersonal profitiert von solchen Aktivitäten. Das reicht als Erklärung völlig aus.

 

Holger Gronwaldt
6. Dezember 2018 um 10:25 Uhr

Hierzu schrieb ich schon vor ein paar Tagen einen Kommentar. Wird der noch veröffentlicht?

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