Blog-Diskussionen

Atheismus und Christentum

Ausgangstext der Diskussion 24.12.2018: https://blog.wolfgangfenske.de/2018/12/24/gott-in-jesus-christus-unsere-welt/

Gott in Jesus Christus – unsere Welt - von Wolfgang Fenske
Veröffentlicht am 24. Dezember 2018

Gott ist nicht Teil der Schöpfung,
aber er hinterlässt in ihr seine Spuren.
Gott ist nicht Mensch,
aber er hat sich mit den Menschen verbunden.
Gott ist nicht Teil der Geschichte,
aber er hat sich in sie hineinbegeben.
Gott ist nicht nur Gegenüber – sonst wäre er begrenzt.
Seine Selbstbegrenzung liegt in der Ermöglichung der Freiheit, die er dem Menschen gewährt.

Aber auch diese Überlegungen begrenzen ihn.
Alle Gottes-Überlegungen sind Versuche, in zu verstehen – damit: ihn zu begrenzen – werden ihm nicht gerecht. Denn wir selbst sind begrenzt und können nur begrenzt denken, auch darum, weil Sprache begrenzt.
Wenn wir Gott bekennen, wissen wir um die Begrenzung – und sprechen als begrenzte Menschen zu begrenzten Menschen.

In Jesus Christus begibt sich Gott in unsere Begrenzung hinein.
Seine Selbstbegrenzung öffnet unsere Grenzen.
Im Glauben tauchen wir ein in die Welt Gottes:
Die Geburtsgeschichten Jesu öffnen Ohren, Augen, Herzen für die Welt Gottes, die in unsere selbstbegrenzte Welt einbricht. Wunder über Wunder sehen die Evangelisten als Vertreter ihrer Glaubensbrüder und Glaubensschwestern, und lassen uns Glaubensschwestern und Glaubensbrüder an ihnen teilhaben, in sie eintauchen.

Glauben bricht aus, bricht aus, aus den fest gefügten Rahmen, die wir Menschen zimmern. Mit den Geburtsgeschichten zerbröseln die Evangelisten fest gefügte soziale Strukturen, Sprache wird gedehnt bis ins Geht-nicht-mehr – manchmal auch gesprengt, Zeitdimensionen geraten ins Wanken: Mann, Frau, Kind – alles gerät in Bewegung – , Kind ohne Zutun eines Mannes, die unehelich schwangere Frau wird nicht getötet, nicht vertrieben, ein Mann lässt sich überzeugen, sich ihrer anzunehmen, Gottes Weg zu gehen; Menschen aus fernen Ländern kommen herbei, paktieren nicht mit dem Herrscher, sondern gehorchen Gott, ehrbare Männer – sie huldigen einem Kind, einem Kind mit einem Allerweltsnamen: Jeschua; Super-Herrscher werden deklassiert – statt Augustus wird Gott akklamiert; Menschen, sozial abgewertet, ungebildet, steigen auf, dürfen hören, dürfen sehen, dürfen reden, berichten – man hört ihnen zu; unsichtbare Mächte Gottes beginnen zu agieren, in Träumen und körperlich. Eine riesen große Freude löst die Menschen aus ihren Sorgen, Nöten und Erniedrigungen. Alltags-Worte beginnen zu strahlen, sie entfalten eine Kraft, ein Licht, eine Herrlichkeit, die Menschen ergreift – die sie im Herzen bewegen. Wie Maria. Die Mutter des Kindes mit dem Allerweltsnamen: Jeschua. Ein Name, der sich seitdem in die Herzen, Seelen, Hirne eingewohnt hat: Was für ein Name, ein Name ohnegleichen.

Diese Bewegung durchzieht die gesamten 2000 Jahre, wenn wir die Weihnachtslieder betrachten. Es wurde etwas in Gang gesetzt, das Menschen übersprudeln lässt. So manchen von uns auch. Ehre sei Gott!

Gesegnete Weihnachten!

 

Diskussionsfaden
5 Kommentare/ Antworten

 

Holger Gronwaldt
24. Dezember 2018 um 12:19 Uhr

Gott ist nicht Teil der Schöpfung,
aber er hinterlässt in ihr seine Spuren.

Wäre interessant zu erfahren wo. Ihre Behauptung ist nicht nur nicht belegbar, sondern das Gegenteil ist der Fall: die „Schöpfung“ beweist, dass Ihr Gott darin nicht gewirkt haben KANN, sonst müssten Sie nämlich zugeben, dass er ein elender Stümper ist.

Gott ist nicht Teil der Geschichte,
aber er hat sich in sie hineinbegeben.

Damit erklären Sie Ihren Gott zu einem völkermordenden Monster, aber bitte, wenn Sie es so haben wollen. 🙂

Seine Selbstbegrenzung liegt in der Ermöglichung der Freiheit, die er dem Menschen gewährt.

Auch wieder eine These, die durch nichts zu belegen ist.

Wenn wir Gott bekennen, wissen wir um die Begrenzung – und sprechen als begrenzte Menschen zu begrenzten Menschen.

Sinnloses Wortgeklingel.

Die Geburtsgeschichten Jesu öffnen Ohren, Augen, Herzen für die Welt Gottes, die in unsere selbstbegrenzte Welt einbricht.

Die Geburtsmärchen tun nichts dergleichen, sie sind ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen, der nach Wahrheit sucht, weil sie zwei gegensätzliche Darstellungen liefern, die aber trotzdem beide Anspruch auf Wahrheit erheben.
JEDER Theologe weiß, dass es nur Märchen sind und trotzdem tut das verlogene Pack so, als hätte es sich tatsächlich ereignet.
Schade, dass Sie bei dem Betrug auch noch mitspielen!

Versuchen Sie, die vor Ihnen liegenden „stillen Tage“ dazu zu nutzen, mehr Ehrlichkeit in Ihre Veröffentlichungen zu bringen. Es könnte für alle ein Gewinn sein.

In diesem Sinne: Schönes Fest und einen guten Start ins Neue Jahr!

 

Wolfgang Fenske
26. Dezember 2018 um 9:28 Uhr

Mein Kommentar zu Ihrem Kommentar ist verloren gegangen, darum schreibe ich noch einmal das, was ich geschrieben habe, auch wenn man es so wie es war nicht wieder hinbekommt. Aber vielleicht taucht er ja wieder aus den Weiten des Internets auf. Die Leitung ist heute wacklig. Bin manchmal aus meinem Blog rausgeworfen worden.

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Sie lehnen meine Grundlage als Wortgeklingel ab, die Worte über die Begrenzung des Menschen. Von daher ist es klar, dass Sie alles andere auch ablehnen: Gott, Bibel, Christus, Geist, Auferstehung… Sie haben eine andere Weltdeutung als ich, Sie haben andere Erfahrungen als ich, Sie haben andere Gefühle als ich… – von daher kann es nahe liegen, dass wir auch Glaubensfragen unterschiedlich einordnen (obgleich es nicht so sein muss, weil auch Glaubende kein Wesen vom Fließband sind, sondern Gott Individuen anspricht, die vollkommen unterschiedlich sind). Weil Menschen auf den unterschiedlichsten Ebenen andere Erfahrungen machen, ist die Toleranz eine Tugend. Ich lasse Ihre Sicht stehen – sie geht mich im Grunde nichts an. Aber meine scheint Ihnen wirklich ein rotes Tuch zu sein. Wir können miteinander diskutieren, dies und jenes besprechen, und es ist auch gut so, soweit man kann über das, was man glaubt und denkt, Rechenschaft abzulegen bzw. über das, was man nicht glaubt und denkt Rechenschaft abzulegen. Aber in Glaubensfragen kommt man an seine Grenzen – und diese Grenzen sind begründet und habe ich schon immer begründet und vertiefter dargelegt. Zum Beispiel hier: Sammlung der Blog_beiträge zum Thema "Religiöse Sprache"

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Zu den Weihnachtsgeschichten haben wir schon viel geschrieben: https://glaubensdiskussion.wolfgangfenske.de Aber in einem der nächsten Beiträge zu Ihren Kommentaren bin ich noch mal kurz darauf eingegangen.

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Übrigens: Ich bin ehrlich. Auch wenn Sie es aus Ihrer Weltdeutung heraus nicht so sehen können.

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Und schon wieder Theologen als Feindbilder. Interessant zu sehen, wie schnell auch überwiegend kluge Menschen ihre Feindbilder aufbauen, auf die sie dann verbal einschlagen können. Vielleicht sollte man einen Theologen – am besten mit einem Kardinalsgewand – weil Sie (wie Sie neulich schrieben) was gegen solche Männer mit Kleidern haben – als Punchingball erfinden, der dann ein schönes Weihnachtsgeschenk für Sie wäre. An dem können Sie dann Ihre Aggressionen auslassen – um dann ohne Polemiken und Unterstellungen kommentieren zu können.

 

Holger Gronwaldt
26. Dezember 2018 um 22:00 Uhr

sondern Gott Individuen anspricht

Das haben zu allen Zeiten und in allen Religionen Menschen geglaubt und die Geschichte zeigt leider allzu deutlich, zu welchen Verbrechen es z. T. geführt hat, wenn Menschen sich eines Auftrages ihres Gottes gewiss fühlten.

Weil Menschen auf den unterschiedlichsten Ebenen andere Erfahrungen machen, ist die Toleranz eine Tugend. Ich lasse Ihre Sicht stehen – sie geht mich im Grunde nichts an.

Könnte grundsätzlich so sein, aber in dem Moment, wo Sie mit Ihren „Erfahrungen“ hausieren gehen und andere zu beeinflussen suchen, geht es auch mich etwas an, weil ich es für nötig halte, den Schaden, den Religionen anrichten, möglichst gering zu halten.

Wenn ich also Schwächen der Religion aufdecke, ermögliche ich es anderen Menschen, darüber nachzudenken, ob sie einem solchen Misskonzept von Weltbetrachtung nachlaufen wollen oder nicht. Das Denken kann ich niemandem abnehmen, aber ich kann alternative Denkvorstellungen bekannt machen.

Aber in Glaubensfragen kommt man an seine Grenzen – und diese Grenzen sind begründet und habe ich schon immer begründet und vertiefter dargelegt.

Was Sie als Begründungen bezeichnen, sind bestenfalls verschleiernde Ausflüchte, weil Ihnen belastbare Begründungen nicht zur Verfügung stehen.
Wenn Ihr Gott mittels einer für die meisten Menschen verständlichen Sprache nicht mitteilbar ist, dann ist es – sogar Ihrer „Logik“ zufolge – ein starker Mangel, sprich: Unfähigkeit/Unwilligkeit Ihres Gottes, sich den Mensch zu erkennen zu geben.
Auch komplizierte philosophische Sachverhalte lassen sich durchaus in verständlicher Sprache formulieren, unverständlich schreiben nur Philosophen, die nicht verstanden werden wollen, damit man die Schwäche ihrer Argumente nicht entlarven kann. Genau das gleiche gilt für die Theologie!
Man schaue sich nur für die vielen Tausend Seiten Schwachsinn an, den Theologen seit dem 4. Jhdt. über die „Dreifaltigkeit“ fabriziert haben, ein Konzept ohne Sinn und Verstand und nur dem Umstand geschuldet, dass in der Bibel von Gott, Jesus und „Heiligem“ Geist die Rede ist, also von drei Entitäten, man aber irgendwie am Ein-Gott-Konzept festhalten muss, will man nicht große Teile seiner Theologie über Bord werfen.
Das ist mehr als lachhaft!

als Punchingball erfinden

Da ich nicht zu physischer Gewalt neige und andere Möglichkeiten habe, mich abzureagieren, benötige ich keinen Punchingball

um dann ohne Polemiken und Unterstellungen kommentieren zu können.

Polemik ist nicht immer verkehrt, weil sie Dinge durch Zuspitzung deutlich machen kann, Unterstellungen überlasse ich lieber Ihnen, Sie machen ja ab und zu Gebrauch davon.

 

Holger Gronwaldt
13. Januar 2019 um 17:05 Uhr

[...]
[hier folgte eine Kopie des letzten Kommentars vom 26.12.2018]

 

Holger Gronwaldt
13. Januar 2019 um 17:09 Uhr

[...]
[hier folgte eine Kopie des vorletzten Kommentars vom 26.12.2018]

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Diskussionstexte: https://glaubensdiskussion.wolfgangfenske.de/

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Wolfgang Fenske © 2019